Hamburg. Sie sind klein und die unbekannte Größe bei der Bürgerschaftswahl. Insgesamt kämpfen neben den etablierten Parteien sieben weitere Parteien und eine Wählergemeinschaft um die Stimmen der Hamburger. Dabei hat der Widerstand gegen die Primarschule gleich zu zwei neuen Gruppierungen geführt. Die Freien Wähler treten für mehr Bürgerrechte ein und für die Beibehaltung des jetzigen Schulsystems. Vor allem aber geht es der Partei, die im bayrischen Landtag die drittstärkste Fraktion stellt, darum "die Verkrustung der alten Parteien" aufzubrechen. Zentrales Thema der Bürgerlichen Mitte (Bü-Mi), die ebenfalls aus der Volksinitiative "Wir wollen lernen" entstand, ist die Schulpolitik, konkret "die Einhaltung des Volksentscheids".

Zum ersten Mal am Start sind auch die Migranten-Partei Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit (BIG) und die Rentnerpartei. Als "konservative Alternative" zur GAL will die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) punkten, die sich unter anderem für ein umfassendes Rauchverbot einsetzt. Auch die Piratenpartei tritt wieder an und will das Image als "Spaßpartei" ablegen. Die Themen reichen von Bürgerrechten bis zur Abschaffung der Studiengebühren. Man wolle mitgestalten und Verantwortung übernehmen, lautet die Devise. Der Partei für Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative, kurz: Die Partei, reichen dagegen als Slogan vier Worte: "Hamburg. Stadt im Norden." Die Partei, die vom Ex-Chefredakteur des Satire-Magazins "Titanic" gegründet wurde, hat auch Plakate: mit Kult-Autor Heinz Strunk ("Fleisch ist mein Gemüse") als Bürgermeister-Kandidat.

Ebenfalls auf den Wahlzetteln findet sich die rechtsextreme NPD. In einigen Wahlkreisen gibt es zudem Einzelbewerber, wie etwa Mustafa Akpolat, der allein unter dem Namen "Zukunft braucht Wahrheit" kandidiert .