Kleiner Grasbrook. Ampeln mussten kurzfristig ausgebaut werden, dann ging es am Veddeler Damm mit Millimeterarbeit über eine Kreuzung: Ein ungewöhnlich großer Schwertransport ist in der Nacht zu gestern von der A 7 über die Köhlbrandbrücke bis zum Unikai-Terminal im Hafen gerollt. Ein Tieflader transportierte dabei eine 126 Tonnen schwere Lokomotive vom Bombardier-Werk in Kassel bis in den Hamburger Hafen. Es war die erste von insgesamt 46 solcher Loks, die per Schiff in den nächsten Monaten weiter in die USA transportiert werden sollen. Die Loks vom Typ Bombardier ALP-45DP sind speziell für die USA für den Betrieb sowohl mit Elektro- als auch mit Dieselantrieb ausgerüstet. Für das europäische Schienenetz sind sie aber zu schwer und müssen daher mit bis zu 600 PS starken Schwerlast-Lkws nach Hamburg gefahren werden. Ein solches Gespann ist laut der DB Schenker Logistics-Gruppe, die den Transport übernahm, fast 56 Meter lang und 4,06 Meter breit. Mit seinen 18 Achsen konnte es nur in Minimalabständen durch das Hafengelände geführt werden. Vor Ort organisierte diese Arbeit das Hamburger Sicherungsunternehmen Ewert.

Im März ist ein weiterer Nachttransport mit den Bombardier-Lokomotiven geplant, im Sommer wird es dann sogar wöchentlich solche Fahrten quer durch den Hafen geben.

Bisher wurden die schweren Lokomotiven über Bremerhaven nach Nordamerika verschifft. Doch nun hat das Umschlagsunternehmen Unikai den Zuschlag erhalten. Das Unikai-Gelände und seine Multifunktionsanlage sollten kürzlich noch für die Uni-Erweiterung genutzt werden. Doch in der Hafenwirtschaft hatte es massive Proteste gegeben, weil ein solches Terminal für den deutschen Export besonders wichtig sei, wie es hieß.