Bürgermeister Ahlhaus hält Kohlendioxid-Speicher unter Billstedt für ausgeschlossen

Billstedt. In Hamburg formiert sich nach der Veröffentlichung von möglichen Standorten für Endlagerstätten des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) Widerstand gegen einen unterirdischen CO2-Speicher in Billstedt.

"Ein CO2-Lager mitten im Ballungszentrum halte ich für ausgeschlossen, ein Standort in Hamburg kommt nicht infrage", sagt Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU). Auch der Leiter des Bezirksamts Hamburg Mitte, Markus Schreiber, lehnt Billstedt als Ort für ein CO2-Endlager ab. Billstedt sei immer dann im Gespräch, wenn es schwierig werde - wie bei der Diskussion um Standorte für eine Müllverbrennungsanlage und eine Hafenschlick-Deponie und jetzt beim CO2-Endlager. "Hände weg von Billstedt", sagt Schreiber. Bei der SPD- wie bei der FDP-Bezirksfraktion Hamburg Mitte stieß die Idee, CO2 im Stadtgebiet unterirdisch zu entsorgen, ebenfalls auf Befremden.

Die von der Umweltschutzorganisation Greenpeace veröffentlichte Landkarte der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) listet 408 Standorte auf, die als CO2-Speicher infrage kommen. Neben Berlin und etlichen Gemeinden in Schleswig-Holstein und Niedersachsen wird auch Billstedt genannt. Hintergrund für die Pläne ist ein CCS-Gesetzentwurf (Carbon Capture and Storage), der ins Kabinett eingebracht werden soll. Eine EU-Richtlinie verlangt von allen EU-Staaten bis Juni ein Gesetz, das die Trennung von CO2 aus den Abgasen von Kohlekraftwerken und dessen Entsorgung regelt. Ein deutsches CCS-Gesetz scheiterte bereits am Widerstand Schleswig-Holsteins.