Nachbargebäude des ehemaligen Poletto-Restaurants bleiben

Eppendorf. Das "Poletto-Haus" an der Eppendorfer Landstraße 145, in dem Spitzenköchin Cornelia Poletto fast ein Jahrzehnt ihr Sternerestaurant betrieben hat, wird abgerissen (wir berichteten). Auch die beiden angrenzenden Kutscherhäuser, um 1890 erbaut, sollten ursprünglich modernen Stadtvillen weichen. Doch bei den Anwohnern regte sich Widerstand gegen die Abrisspläne - offenbar mit Erfolg.

Die beiden historischen Häuser mit der hellgelben Fassade bleiben erhalten, heißt es jetzt aus dem zuständigen Bezirk Nord. Nach "vielen Gesprächen auf unterschiedlichen Ebenen" sei man von den ersten Überlegungen der Investoren, alle drei Gebäude durch mehrgeschossige Neubauten zu ersetzen, abgekommen, heißt es in einem Schreiben von Gert Seeger aus der CDU-Bezirksfraktion Nord.

Das Denkmalschutzamt hatte auch das "Poletto-Haus" geprüft, das Ergebnis: nicht erhaltenswert. Denn der Zustand des Gebäudes sei das Ergebnis einer umfassenden Sanierung, die die Fassade "historischer erscheinen lasse, als sie ist". Nachbarn hatten jedoch sowohl dieses Haus als auch die beiden alten Nachbarhäuser, die ein bisschen den dörflichen Charme des früheren Eppendorf repräsentieren, für durchaus erhaltenswert gehalten. Umso mehr dürfte es die Anwohner nun freuen, dass zwei der drei Häuser erhalten bleiben und saniert werden sollen.

Als eigenständige Gebäude sollen die beiden Kutscherhäuser in den geplanten Neubau integriert werden. Das "Poletto-Haus" wird durch einen Neubau mit Zufahrt von der Erikastraße ersetzt, der sich in der Höhe und bei der Form des Daches jedoch nicht an dem links angrenzenden, fünfgeschossigen Mehrfamilienhaus orientieren soll, sondern an den beiden historischen Häusern - und die sind schließlich nur zweigeschossig.

"Das alles erscheint uns ein vernünftiger Kompromiss zu sein. Zumal dadurch zwei der drei alten Häuser erhalten werden", so CDU-Bezirkspolitiker Gert Seeger weiter.