Kaffee wird teurer. Auch die Preise für Weizen, Kakao oder Zucker steigen im langjährigen Vergleich rasant an - nicht etwa wegen Missernten, sondern weil Spekulanten am Werk sind. Diese verdienen Milliarden mit Wetten auf zukünftige Preise von Lebensmitteln. Gerade beim Rohkaffee zeigt sich, welche dramatischen Folgen das auf Gewinnmaximierung orientierte Treiben der Zocker an den Weltbörsen haben kann. Bevor ein Sack Kaffee nach Deutschland kommt, ist er im Besitz von zig verschiedenen Händlern gewesen. Und nahezu jedes Mal ist sein Preis gestiegen.

Zugegeben, Kaffee ist kein gutes Beispiel, da es sich um ein Getränk handelt, das man nicht unbedingt zum Leben braucht. Was aber ist mit Weizen und anderen Lebensmitteln? Sie könnten wegen der Spekulationen für viele Menschen auf dieser Welt in Zukunft nahezu unerschwinglich werden. Deshalb sollen neue Regeln her, wenn Waren nur um des Geldverdienens wegen quer über den Globus verschoben werden. Spekulationen sollten eingeschränkt werden.

Die Regierungen der 20 reichsten und mächtigsten Staaten dieser Welt sind gefragt. Sie sollten gemeinsam handeln und die von den Spekulationen ausgehende Verteuerung der Nahrungsmittel stoppen. Vielleicht genügt es schon, dass mehr Transparenz geschaffen und kontrolliert wird, wer wann und warum mit welchem Gut handelt.

Das wäre zwar ein Eingriff in die Freiheit von Investoren. Aber die Alternative wären am Ende möglicherweise Revolten in Entwicklungsländern wegen unerschwinglicher Nahrungsmittel. Und dies dürfte wohl niemand riskieren wollen.