St. Georg. Mittagszeit: Die Drehtür des gläsernen Securvita-Gebäudes am Lübeckertordamm setzt sich in Bewegung. Immer wieder treten Mitarbeiter der Krankenkasse ins Freie, meistens in Grüppchen, in intensive Gespräche vertieft. Häufigster Gesprächsstoff wird zurzeit das Ermittlungsverfahren sein, dass gegen ihre obersten Chefs läuft. Der Presse gegenüber geben sich die meisten Securvita-Mitarbeiter zugeknöpft. "Auskünfte gibt nur der Pressesprecher", sagen sie schmallippig. Doch einige reden, wenn auch anonym. "Es ist ein harter Schlag für uns", sagt einer betroffen. Der Vorfall sei von den Vorgesetzten aber nicht thematisiert worden, jedenfalls nicht in seiner Abteilung. Eine Kollegin berichtet dagegen, dass ihr Chef das Thema durchaus zur Sprache gebracht habe: "Die Vorwürfe müssten genau aufgeklärt werden, hat er gesagt."

Anrufe besorgter oder empörter Versicherter hielten sich in Grenzen, sagt sie weiter, die Vorwürfe seien bislang wohl nur in Hamburg bekannt. Sie selber sei gespannt auf die Ergebnisse der staatsanwaltlichen Ermittlungen. Das ist auch Margarethe Schmidt (Name geändert). Sie ist seit mehr als fünf Jahren bei der Securvita versichert und will heute einen Brief abgeben. "Wenn die Vorwürfe stimmen, wäre das ungeheuerlich", sagt sie. Bisher sei sie aber sehr zufrieden mit der Kasse.