Überwachungskameras gehören längst zum Alltag, die meisten Menschen dürften sie nur noch beiläufig wahrnehmen. Dennoch werden oft allzu sorglos die technischen Möglichkeiten ausgeschöpft - und dem Datenmissbrauch Tür und Tor geöffnet.

Im Fall von Einkaufszentren wie dem Hamburger AEZ kritisieren Datenschützer, dass Kameras Rolltreppen, Ein- und Ausgänge sowie die Wege zwischen den Geschäften beobachten dürfen. Davon fühlen sich viele kaum gestört. Denn was sollte ein Dritter mit den Erkenntnissen anfangen? Wenn dazu noch die aufgenommenen Bänder nicht ausgewertet und nach 48 Stunden überschrieben werden, scheint eine Kamera-Demontage zu weit zu gehen. Dennoch müssen die Grenzen der alltäglichen Überwachung festgelegt werden. Ist es ein Mehr an Sicherheit wert, dass wir dafür in privaten Momenten beobachtet werden? Wenn sich demnächst Richter mit dem Thema befassen, ist das ein wichtiger Schritt für eine gute Lösung dieser Frage.