Das Hotel am Zollenspieker Fährhaus soll 2012 fertig sein. Daneben entsteht für 1,6 Millionen eine neue Flaniermeile für Ausflügler

Zollenspieker. Der Rohbau neben dem Zollenspieker Fährhaus wirkt noch wie ein skelettierter Lindwurm. Doch hier ist nicht der Wurm drin, sondern bald ein neues Ausflugsziel an der Elbe: Schon in einem Jahr soll die Eröffnung eines Vier-Sterne-Hotels gefeiert werden, zu dem eine große Aussichtsplattform gehören wird.

"Gefeiert und getafelt wird weiter im alten Zollenspieker Fährhaus, doch gewohnt und konferiert im neuen Hotel", sagt Olav Sellhorn dem Abendblatt. Er leitet das Projekt für die Familie, die investiert. Mitte der 1990er-Jahre hatte sein Vater Bodo das denkmalgeschützte Fährhaus, dessen Grundmauern aus dem Jahr 1252 datieren, gekauft. "Schon Ende der 1990er-Jahre reifte die Idee eines Hotel-Anbaus, denn im alten Fährhaus gibt es nur neun Zimmer", sagt Olav Sellhorn. Es seien anfangs weniger Zimmer geplant gewesen. Doch das Fährhaus mit dem Fähranleger davor sei bei den Ausflüglern immer beliebter geworden.

Neben dem Hotelneubau wird das Außengelände für 1,6 Millionen Euro umgestaltet. Es entstehen zum Rundweg ausgebaute Rad- und Wanderwege, die Aussichtsplattform, 50 öffentliche Parkplätze und ein Rast- und Spielplatz. Die 1,6 Millionen dafür kommen von der Europäischen Union, aus dem Förderfonds Hamburg - Niedersachsen, aus dem Sonderinvestitionsprogramm Plätze der Stadtentwicklungsbehörde, vom Bezirk Bergedorf und auch vom Bauherrn. Der Yachtclub wurde schon vor einiger Zeit ein wenig nach Osten verlagert.

Zollenspieker liegt am südlichsten Punkt Hamburgs in Kirchwerder, wo die Elbe eine Biegung macht und daher Land und Strom gut einsehbar sind. Die Fährverbindung existiert seit Mitte des 13. Jahrhunderts. Hier stand einst ein Zollspeicher, daher der Name.