Die persönliche Geldanlage ist ein schwieriges Unterfangen. Sie soll hohe Sicherheit bieten, eine ordentliche Rendite abwerfen und ethisch sowie ökologisch möglichst korrekt sein. So zumindest sieht der theoretische Idealfall aus. Doch in der Realität muss der Kunde nahezu immer auf eine oder sogar zwei dieser drei Bedingungen verzichten. Seit dem Platzen der Börsenblase um die Jahrtausendwende und dem Desaster mit Lehman-Zertifikaten ist zumindest der Sicherheitsgedanke bei den Bundesbürgern präsenter. Dass nun immer mehr Deutsche auch die Frage stellen, für welche Investments ihre Bank das persönlich Ersparte konkret verwendet, darf als ein gutes Zeichen gewertet werden. Denn es zeigt: Vielen Menschen ist es nicht mehr egal, ob ihr Geld als Kredit bei Waffenproduzenten oder Ökobauern landet.

Die Umweltbanken profitieren von diesem Trend, freuen sich über steigende Kundenzahlen und locken nun sogar mit zum Teil renditestarken Offerten. Auch hier sind Nachfragen angebracht. Denn nicht jedes Finanzprodukt, das auf recyceltem Papier angepriesen wird, muss zu 100 Prozent grün sein.

Was geschieht mit meinem Geld? Die Antworten auf diese Frage ernsthaft zu suchen sollte für jeden zum Muss werden. Wem Umweltschutz und Menschenrechte wichtig sind, sollte akribisch darauf achten, wo er sein Geld anlegt. Unwissenheit ist oft selbst verschuldet und meist eine allzu billige Ausrede. Es gibt alternative, ethisch und ökologisch korrekte Finanzprodukte. Genauso wie es gesunde Lebensmittel gibt und Reiseziele, in denen keine Diktatoren ihr Volk knechten.