Hamburg. Knapp zwei Wochen vor der Bürgerschaftswahl sind die Grünen von ihren bisherigen Planungen für die Stadtbahn abgerückt. Bisher hatte Anja Hajduk (GAL), die bis zum schwarz-grünen Koalitionsbruch Umweltsenatorin war, an einer Trasse festgehalten, die über den Winterhuder Marktplatz und den U-Bahnhof Kellinghusenstraße führen sollte. Hier keimt jedoch Widerstand der Anwohner auf, weshalb die Grünen sich nun für ein Bürgerforum aussprechen.

"Für die Trassenführung schlagen wir zusätzlich eine Alternative vor", sagte Hajduk. Der erste Abschnitt könne von Steilshoop über das UKE bis zur Hoheluftchaussee führen. Das ermögliche eine "frühzeitigere Betrachtung" der Stadtbahn auf der heutigen Buslinie 5, die laut Verkehrsbetrieben besonders zwischen Dammtor und Nedderfeld stark ausgelastet ist, sagte Hajduk.

Die CDU hatte sich nach dem Ausstieg der GAL aus der Koalition von dem Stadtbahn-Projekt verabschiedet. Die FDP lehnt die Stadtbahn als "ideologisches Leuchtturmprojekt" ab. Die SPD argumentiert, die Stadt könne sich dieses Großprojekt nicht leisten. Die Linke unterstützt weiterhin die Stadtbahn.

Die Hochbahn würde sich mit 109 Millionen Euro an den Kosten beteiligen

338 Millionen Euro sollte die erste 7,7 Kilometer lange Strecke von Bramfeld bis nach Eppendorf kosten, davon entfallen 110 Millionen auf Züge und einen Betriebshof, der für ein größeres Netz ausgelegt ist. 57 Millionen Euro würden aus der Stadtkasse stammen, die Hochbahn würde sich mit 109 Millionen Euro beteiligen - dabei handelt es sich ebenfalls um öffentliche Mittel. Die GAL stellt zudem eine Förderung durch Bundesmittel in Aussicht.