Ein Kommentar von Dirk Steinbach

Was werden sich alle Fans der Dortmunder Borussia geärgert haben, als es trotz zahlreicher Torchancen nicht zu einem Sieg gegen Schalke 04 reichte. Und nicht nur das: Durch den verpassten Prestigeerfolg drohte im Kampf um die Meisterschaft auch noch der Vorsprung auf Bayer Leverkusen und Bayern München zu schmelzen. Wie peinlich wäre es angesichts der so komfortablen Tabellenführung, wenn am Saisonende doch noch ein anderer als die Schwarz-Gelben die Schale in die Höhe recken würde? Doch, liebe BVB-Fans, eure Angst erweist sich als unbegründet, denn der Schrecken hat ein Ende.

Früher eilte dem Rekordmeister FC Bayern der Ruf voraus, Schwächephasen der Kontrahenten gnadenlos auszunutzen. Anno 2011 bleibt es bei Ankündigungen, dies zu tun. Statt zwei Punkte auf Dortmund gutzumachen, kassierten die Münchner wie auch Bayer eine Niederlage bei einem Abstiegskandidaten. Schockierend ist längst nicht mehr die Übermacht der Bayern, sondern die Art und Weise, mit der sich van Gaals Team um die Restchancen im Titelkampf bringt.

Für etliche der Münchner Stars war das Spiel in Köln nach der 2:0-Halbzeitführung offenbar schon gewonnen. Am Ende drehten die harmlosen, in der Woche zuvor noch von St. Pauli demontierten Kölner die Partie. Eine Blamage, die nicht mit dem Fehlen eines Arjen Robben zu erklären ist, sondern nur damit, dass es dieser Bayern-Mannschaft auch an der Mentalität ihrer Vorgänger fehlt.