Die Ausstellung “MädchenLeben - anders“ von Plan International Deutschland zeigt, was Jugendliche derzeit bewegt und was ihnen wichtig ist.

Altona. Mädchen im Jugendalter sind besonders kompliziert - für ihre Eltern, für Lehrer und für Jungs. Aber auch für die Pubertierenden selbst ist die Person, die sie da aus dem Spiegel heraus anblickt, oft ein Chamäleon, hin- und hergerissen zwischen den unterschiedlichsten Emotionen, Lebensentwürfen und Selbstbildern.

Unter dem Titel "MädchenLeben - anders" rief das in Hamburg ansässige Kinderhilfswerk Plan International Deutschland im vergangenen Herbst einen bundesweiten Fotowettbewerb für Jugendliche im Alter zwischen 14 und 21 Jahren aus.

In drei Kategorien - Heute, Alltag und Freizeit - haben sich die Teilnehmer mit dem Mädchensein kreativ auseinandergesetzt. Über 190 Mädchen und Jungen machten mit. Insgesamt reichten sie 360 Fotos ein. Die besten davon sind seit Freitag in einer Ausstellung im Rathaus Altona zu sehen.

Zudem wählte eine sechsköpfige Jury, darunter Jungschauspielerin Amber Bongrad, Fotograf Kolja Warnecke und Astrid Borowski, Art-Direktorin bei "Geo Saison", in jeder Kategorie drei Sieger aus, die mit Sachpreisen belohnt wurden.

Die Ausstellung zeigt deutlich, welche Themen junge Mädchen heute bewegen. Bei den eingesendeten Fotos waren überdurchschnittlich viele Motive mit Waagen, Kühlschränken und Essen dabei. "Das zeigt, wie sehr Schönheitsideale und Essstörungen auch heute noch eine Rolle spielen", sagt Barbara Wessel, 48, Pressereferentin bei Plan. An zweiter Stelle kommt das Thema Freundschaft, an dritter die Frage nach der eigenen Identität.

Auch Sarah Carbow, 16, aus Volksdorf hat sich mit dem Thema Essen beschäftigt. "Ich fand die Lichtverhältnisse und die dadurch entstehenden Schatten einfach sehr spannend", sagt sie über ihr Foto "Heißhunger". Das Bild, mit dem sie den ersten Platz in der Kategorie Alltag gewonnen hat, sei aber ein positives: "Jedes Mädchen kennt solche Situationen, das hat nicht immer gleich etwas mit Essstörungen zu tun."

Sarah ist froh, ein Mädchen zu sein. Wie Mädchen heute sind, könne sie nicht genau sagen, das sei einfach zu kompliziert. "Aber ich bin eines von den selbstbewussteren", sagt sie. Manch einer würde sie deshalb eher als vorlaut bezeichnen. Auch Sarahs beste Freundin und Model für ihre Fotos, Mathilde, ist zur Ausstellung gekommen. Die Mädchen kichern ständig und betrachten ausgiebig die Fotos. "Meine Beine sehen nicht schön aus", kommentiert Mathilde leise ihr Foto. "Ach Quatsch", sagt Sarah. "Die sehen total durchtrainiert aus." So sind Mädchen eben.

"Mädchenleben - anders" bis zum 18. März im Bezirksamt Altona, Platz der Republik 1