Mein Weihnachtsbaum stand bis zum Mittwoch. Diesen Mittwoch. Damit war er vermutlich eine Ausnahme. Viele Bäume blieben wohl bis zum 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, stehen.

Auch vorher schon landeten Bäume auf den Gehwegen der Stadt. Nur die allerwenigsten dürften es allerdings bis zum 2. Februar, dem eigentlichen Ende der 40-tägigen Weihnachtszeit, geschafft haben. Zumal ja die kostenlose Abholung der Stadtreinigung nur bis zum 21. Januar möglich war.

Am 2. Februar haben wir das Ende der Weihnachtszeit mit dem Fest der "Darstellung des Herrn" gefeiert. Im Lukasevangelium wird berichtet, wie Maria und Josef Jesus 40 Tage nach seiner Geburt in den Tempel nach Jerusalem bringen.

Dort wurde er Gott "dargestellt". Damit lobten und dankten Maria und Josef Gott für die Geburt Jesu. Ebenfalls im Tempel war Simeon, ein sterbenskranker Alter, der noch nicht sterben konnte. Als er Jesus erblickte, stimmte er ein Loblied an: Jesus, das Licht, das die Menschen erleuchtet. Nun, da er Jesus, den Erlöser gesehen hatte, war Simeon selbst erleuchtet und konnte getrost vom Leben loslassen.

In der Überlieferung dieser Geschichte vom Tag der "Darstellung des Herrn" steht noch einmal das Licht im Mittelpunkt, das durch die Geburt Jesu in die Welt gebracht wurde. Dieses Licht leuchtet uns Menschen, egal ob wir mitten im Leben oder wie Simeon kurz vorm Sterben stehen.

Jetzt, da die Tage langsam wieder länger werden, erhalten wir auch im Alltag eine leise Ahnung davon, wie das Licht die Dunkelheit, der Frühling den Winter und das Leben den Tod überwinden werden. Meinen Tannenbaum habe ich übrigens in aller Freiheit klein geschnitten und in die grüne Tonne gegeben. Das Licht Jesu möge uns erhalten bleiben - auch ohne funkelnden Weihnachtsbaum.

jfbollmann.bkhh@nordelbien.de