Bascha Mika hat schon recht, wenn sie behauptet, dass viele Frauen freiwillig auf Job und Karriere verzichten und sich ins Privatleben zurückziehen. Es stimmt ja. Aber warum machen sie das? Nur weil die Gesellschaft solche Fluchten akzeptiert und nicht ahndet - sondern gutheißt?

In ihrem Buch zeigt Mika, dass viele junge Frauen auch selbst schuld an ihrer Situation sind. Schuld daran, dass sie weniger Anerkennung finden als die Männer, dass sie von ihnen abhängig sind und später oft in Armut enden. Weil es bequemer für sie ist, das Nest kuschelig zu machen, als sich den Anforderungen im Berufsleben zu stellen. Doch wie will man so je gleichberechtigt sein? Schließlich zwingt niemand die jungen, gut ausgebildeten Frauen dazu, ihre Arbeit aufzugeben.

Moment. Sind es nicht vielleicht doch ihre Partner, die sie nicht unterstützen? Denen es egal ist, ob ihre Frauen vorankommen? Die möglicherweise sogar Angst davor haben, dass ihre Partnerinnen zu selbstbewusst werden oder mehr verdienen als sie? Denen es lieber ist, ein von der Ehefrau gebügeltes Hemd vorzufinden als eine anregende Gesprächspartnerin, und die froh darüber sind, wenn ihnen die Frauen den ganzen Plunder mit Hausarbeit und Kindern abnehmen?

Sicher, solange es keine Quote im Berufsleben gibt und solange nicht Chefs neben Männern auch Frauen fördern, wird sich wahrscheinlich nicht viel ändern. Solange die Ehemänner bequem bleiben und die Frauen das mitmachen, aber auch nicht.