Hamburg. Wegen herabstürzender Eisplatten haben Polizei und Feuerwehr den Auto- und Bahnverkehr rund um den Fernsehturm komplett gesperrt. Zeitweise stürzten quadratmetergroße Eisplatten vom 240 Meter hohen "Telemichel". Verletzt wurde niemand, doch der Verkehr im Umfeld kam zum Erliegen.

Selbst die Höhenretter der Feuerwehr - die speziell für den Einsatz unter schwierigsten Bedingungen ausgebildet sind - waren machtlos: An den Antennen und auf dem Dach des höchsten Gebäudes der Stadt lösten sich mit dem einsetzenden Tauwetter Eisplatten, die sich am Dienstagabend im Sprühregen gebildet hatten. Nach sekundenlangem Flug krachten immer wieder Platten auf den Boden. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei beschlossen, den Verkehr in einem Umkreis von 150 Metern in östlicher Richtung des Funkturms aus Sicherheitsgründen zu stoppen. Die Schröderstiftstraße wurde vollständig gesperrt, Autofahrer weiträumig umgeleitet. Ab 11.35 Uhr fuhren weder Fern- noch Regional- oder S-Bahnen in den Bahnhof Dammtor ein. Regionalbahnen nach Schleswig-Holstein stoppten bereits in Altona. Die S-Bahnen wurden über die Station Landungsbrücken umgeleitet. Bis 15.30 Uhr dauerte die Sperrung.

Feuerwehrsprecher Manfred Stahl erläutert die Schwierigkeiten bei dem Eis-Einsatz: "Die Turmspitze und die Antennen waren komplett vereist. In dieser Höhe ist ein Einsatz bei diesen Bedingungen viel zu gefährlich. Da ohnehin Tauwetter eingesetzt hatte, blieb uns nichts anderes übrig, als darauf zu warten, dass das Eis geschmolzen war." Gegen 16.18 Uhr konnten Züge und Autos den "Tele-Michel" wieder passieren.