Hamburg. Die sieben Hamburger Bezirksamtsleiter haben eine gemeinsame Stellungnahme an den kommenden Senat verfasst, worin sie sich für die Beibehaltung der Bezirksverwaltungsreform von 2007 aussprechen. Zu den Vorschlägen der von dem ehemaligen Senator Carsten Frigge (CDU) geleiteten "Zukunftssicherungskommission" heißt es in dem Papier, das dem Abendblatt vorliegt: "Dies halten wir für den falschen Weg." Zwar dürfe es keine Tabus geben, dennoch halten die Bezirksamtsleiter die "Evaluierung und Optimierung der gerade neu geschaffenen Bezirksstrukturen für den richtigen Weg und nicht ihre Infragestellung".

Bergedorfs Bezirksamtsleiter Christoph Krupp sagte dazu: "Es hat eine vernünftige Verwaltungsreform gegeben, und wir sind jetzt gut aufgestellt." Er lehnt eine erneute Reform ab. "Verwaltung sollte sich nicht mit sich selbst beschäftigen, sondern sich um den Bürger kümmern", so Krupp.

Auslöser für die Debatte waren die Sparbeschlüsse des schwarz-grünen Senats, wonach auf die Bezirke erneut harte Einschnitte zugekommen wären. In der "Zukunftssicherungskommission" ist sogar über die Abschaffung der Bezirke gesprochen worden. Krupp wies einen kommenden Senat darauf hin: "Wer bei uns Bezirken kürzt, kürzt beim Bürger."

Wo die Amtsleiter Einsparpotenziale sehen, haben sie in ihrer Stellungnahme zusammengefasst - so zum Beispiel durch die Abschaffung zahlreicher Leitstellen in den Fachbehörden. Die Arbeit dieser Stellen komme bei den Bürgern nicht an, heißt es. "Die notwendigen ministeriellen Arbeiten sollten von den zuständigen Ämtern der Fachbehörden wahrgenommen werden. Die praktische Arbeit sollte den Bezirksämtern überlassen bleiben."

Die Gewerkschaft unterstützt die Forderungen nach gut ausgebauten, dezentralen Strukturen im Bezirk. "Allerdings dürfen Beschäftigte nicht gegeneinander ausgespielt werden oder Einsparungen auf ihre Kosten gehen. Viele von ihnen haben die Belastungsgrenze erreicht. Wir erwarten, in den Dialog über eine zukünftige Verwaltungsmodifizierung einbezogen zu werden", sagte Sieglinde Friess, Sprecherin von Ver.di Hamburg.