Früher habe man vor allem Handwerker eingestellt, sagt er, später dann Pädagogen, und heute nehme man auch mal einen Hotelkaufmann, einen wie ihn eben.

Trocken und nüchtern erzählt Alexander Kula über die möglichen Wege, wie man werden kann, was er schon ist: Leiter der Jugendherberge an der Horner Rennbahn, die gerade zur größten und modernsten ihrer Art in Hamburg umgebaut wird.

Emotional wird Kula erst, als er seinen jetzigen mit seinem früheren Job vergleicht. "Bis 2008 arbeitete ich in einem Vier-Sterne-Hotel an der Ostsee", sagt der 41-Jährige, "und da habe ich viel gekünsteltes Volk erlebt." In seiner Herberge hingegen habe er es meist mit "echten, ehrlichen Menschen" zu tun, "und das genieße ich".

Genießen - das kann der gebürtige Lübecker ansonsten beim Segeln und Hochseeangeln. "Ich brauche das Wasser und die Weite", sagt Kula, "da bin ich ganz und gar Norddeutscher." Einer, der mittlerweile in Rahlstedt lebt. Alleine und in Ruhe. "Trubel habe ich in der Herberge genug."

Klar, dass Kula für "seine" Hamburg-Touristen auch einen ganz speziellen Tipp hat: "Abends durch den Alten Elbtunnel spazieren und von der Südseite des Flusses die Landungsbrücken im Sonnenuntergang betrachten, das ist schön." Jugendherbergen nehmen heute also auch gerne mal einen Romantiker als Chef.