Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow ist Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, er vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Nicht alle Ärger-Fälle lassen sich lösen, manchmal gibt es nur Erklärungen.

Fall 1: Rentner bekommt Geld zurück

Rentner Wolfgang Jönsson, 75, aus Rissen hatte Ärger mit Planet 49, einem Dienstleister im Internet, der unter anderem Online-Gewinn- und -Quizspiele anbietet. "Von meinem Mobilfunk-Guthaben wurden von der Firma ständig Beträge abgebucht, insgesamt 49,90 Euro. Ich habe meiner Meinung nach zu keinem Zeitpunkt ein Abo bestellt. Da ich mein Prepaid-Handy nach einem Herzinfarkt für den Notfall brauche, bin ich darauf angewiesen, dass ich ein Guthaben habe. Was kann ich machen?"

Nicole Schindler, Communication Manager bei Planet 49: "Der Kunde hat sich nachweislich auf unserer Quiz-Seite www.champions-quiz.de angemeldet. Danach nahm er an unserem Online-Quiz teil. Von da an erhielt er wöchentlich eine SMS mit der Information, dass sein Abo sich wieder verlängert. Er hat jetzt gekündigt. Aus Kulanz möchten wir ihm die zehn Wochenbeiträge à 4,99 Euro zurückerstatten."

Fazit: Vor Anmeldungen im Internet und der Weitergabe von persönlichen Daten immer genau überprüfen, ob der Dienst zahlungspflichtig ist und ob man ihn tatsächlich nutzen will.

Fall 2: Schnellbus: notwendig?

Leser Siegfried Bartels, 75, aus Othmarschen schreibt: "Ich wohne an der Elbchaussee und nutze öfter die Buslinie 36. Auf dieser Linie wird für mich ohne ersichtlichen Grund ein Schnellbuszuschlag erhoben. Egal, an wen ich mich bisher gewandt habe, bekam ich immer nur unbefriedigende Antworten."

Dazu sagt Gisela Becker, Pressesprecherin des HVV: "Die Schnellbus-Linien stellen ein zusätzliches Komfortangebot dar, das dem Grundverkehrsangebot der Schnellbahn- und der Stadtbus-Linien überlagert ist: Schnellbusse werden in aller Regel nur dort angeboten, wo entweder parallel zuschlagfreie Stadtbuslinien verkehren oder übliche Fußwege zur nächsten Haltestelle mit zuschlagfreiem Angebot zurückzulegen sind. Die Fahrzeuge haben eine bequemere Bestuhlung und den Fahrgästen steht weitestgehend ein Sitzplatz zur Verfügung. Zusätzlich bietet der Schnellbus umsteigefreie Direktverbindungen. Der Schnellbus-Zuschlag wird für diesen zusätzlichen Komfort erhoben, nicht für die Schnelligkeit des Angebotes, die Bezeichnung hat historische Gründe."

Die HVV-Version überzeugt nur teilweise! In der City sind Schnellbusse oft voll und nicht unbedingt bequemer.

Fall 3: Hilfe für Jugendliche mit Tinnitus

Kerstin Albers, 45, Angestellte, schreibt: "Mein 16-jähriger Sohn hat seit mehreren Monaten ein Tinnitusleiden und eine damit verbundene Geräuschüberempfindlichkeit. Die Auswirkungen der Erkrankung sind extrem, da er in der Schule große Konzentrationsprobleme hat, und er hat sich sehr zurückgezogen. Trotz dieser großen Probleme finden wir kaum Ärzte oder andere Einrichtungen, die meinen Sohn behandeln würden, da er noch nicht 18 Jahre alt sei. Diese Antwort bekommen wir ständig zu hören."

Dr. Michael Deeg, Sprecher des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte: "Selbstverständlich werden auch Jugendliche wegen eines Tinnitus behandelt, sowohl ambulant als auch stationär. Allerdings ist nicht jede Behandlungseinrichtung für Jugendliche geeignet. Bestimmte Behandlungskonzepte gehören bisher nicht zum Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung und können daher nur auf privatärztlicher Basis erbracht werden. Die Mutter könnte sich an die Deutsche Tinnitusliga wenden, die spezialisierte Ärzte nennen kann."

Das ist die Theorie, aber bisher wurde Frau Albers in Kliniken abgewiesen! Mehr Infos: Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL), 0202/24 65 2-0 (Zentrale), Fax: 0202/24 65 2-20, E-Mail: dtl@tinnitus-liga.de

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.