Eine Glosse von Sven Stillich

Jetzt lehnen sie wieder an Laternenmasten oder stehen neben Schnellstraßen: Wahlplakate. Olaf "Vernunft" Scholz, Christoph "Und nu?" Ahlhaus, Katja "Positiv denken" Suding. Und ich ahne: Sie werden auch nach dem Wahltag am 20. Februar noch Wochen das Stadtbild prägen. So war es jedenfalls bei den vergangenen Wahlen.

Ein Vorschlag: Wie wäre es, wenn es nach der Wahl erlaubt wäre, die Plakate zu übermalen? Das geschieht zwar jetzt auch schon mit mehr oder weniger großer Kreativität - aber vielleicht malen die Gesetzestreuen ja sogar besser? Vielleicht könnten die Wahlgewinner die Bürger sogar dazu aufrufen, ihre Farben herauszukramen und zum Pinsel zu greifen.

Was würde geschehen? Erst einmal werden Kandidat X bestimmt ein paar Teufelshörner gemalt werden, Y bekommt einen Schnurrbart. Aber dann ... dann wird es Künstler geben, die komplette Plakate übermalen. Mit Motiven, die vielfältiger sind als die politischen Positionen, die zuvor beworben wurden. Überall würden Malplakate stehen, Gemälde, Radierungen, Collagen. Und im März hätte Hamburg die größte Freiluftgalerie Deutschlands. Das wird nicht geschehen? Mal abwarten. Und: Positiv denken!