Neustadt. Der 57-Jährige war zum Prozessauftakt nicht erschienen. Er lebe seit drei Jahren mit seiner Frau und den zwei Kindern auf den Fidschi-Inseln, verdiene als Fischer und Touristenführer seinen Lebensunterhalt, hieß es gestern vor dem Amtsgericht Mitte.

Das Geld für sein Leben unter Palmen soll sich Michael K. indes durch einen Betrug erschlichen haben. Der Vorwurf: 14 500 Euro soll er 2006 für zahnärztliche Leistungen von seiner privaten Krankenversicherung erhalten, davon aber nur 5031 Euro an die Zahnärztin weitergeleitet haben. Den Restbetrag soll er, wie schon vor der Behandlung geplant, für seinen Umzug ins Südsee-Paradies verwendet haben.

Über seinen Verteidiger ließ Michael K. den Vorwurf bestreiten: Den säumigen Betrag sollte eine Vertraute an die Zahnärztin weiterleiten - doch dazu kam es aus bislang ungeklärten Gründen nicht. "Er hatte nie die Absicht, die privatärztlichen Gelder zu vereinnahmen", sagte sein Anwalt. Dagegen spreche auch, dass sein Mandant die erste Rate an die Ärztin ordnungsgemäß überwiesen habe.

Ohnehin sei bei dem hochverschuldeten Messebauer nichts zu holen: Michael K. habe Privatinsolvenz angemeldet, gegen ihn laufende Vollstreckungsbescheide beliefen sich auf eine Gesamthöhe von 15 000 Euro.

Beim nächsten Termin sollen die Zahnärztin und die Vertraute des Angeklagten vernommen werden. Michael K. darf sein Leben auf dem malerischen Eiland, wo es aktuell 30 Grad warm ist, weitergenießen: Ihm bleibt eine Aussage in Hamburg erspart. Vorerst.