Beim FC St. Pauli kicken Mädchen aus vielen Nationen - das verbindet sie alle zu einem starken Team

Endlich ist wieder Montag! Schnell noch in den Spiegel geguckt, ob die Haare sitzen, und los geht's! Trotz des harten Spiels am Wochenende freue ich mich auf das Training. Ich spiele Fußball in einem Mädchen-Verein. Das hört man nicht so oft, dass Mädchen und Frauen sich für diese Sportart interessieren. Und eine Fußball spielende Ägypterin ist ganz selten, weil es in den islamischen Ländern nicht üblich ist, dass Mädchen und Frauen diese Sportart, die hauptsächlich von Männern betrieben wird, ausüben. Viele denken nämlich, die Frauen sind nur für den Haushalt und die Familie zuständig.

Aber man sieht jetzt auch immer mehr, dass sich die Frauen in diesen Ländern durchsetzen und Fußballklubs gründen. Mein Traum ist es, mich für die ägyptische Nationalmannschaft zu bewerben.

Ich spiele nun schon seit viereinhalb Jahren Fußball im Verein und habe auch vor, noch lange weiterzumachen. Bei Altona 93 habe ich angefangen und mein Talent für Fußball entdeckt. In diesem Verein habe ich zweieinhalb Jahre gespielt, dann hat sich leider die Mannschaft aufgelöst. Zum Glück ging es schnell weiter für mich, ein Trainer vom Verein St. Pauli sah mich spielen und fragte, ob ich nicht Lust hätte, mal zum seinem Training zu kommen. Ich habe dieses Angebot angenommen und seitdem spiele ich für den FC St. Pauli.

Jetzt sind schon zwei Jahre vergangen und meine Leistungen steigern sich immer mehr. Wir trainieren zweimal die Woche, montags und mittwochs. Unser Trainingsplatz ist an der Feldstraße am Heiligengeistfeld.

Es macht besonders viel Spaß, wenn der "Hamburger Dom" beginnt, da sich viele Zuschauer am Zaun versammeln und uns beim Trainieren zugucken und positive Kommentare abgeben. Was mir besonders gefällt, ist, dass meine Teamkolleginnen aus vielen verschiedenen Nationen kommen, das verbindet uns alle. Wir zeigen gerne den Leuten, die nicht so begeistert vom Frauenfußball sind, dass wir es bald genauso gut draufhaben wie die Männer.

Ich hoffe, ich habe manche Mädels durch diesen Artikel neugierig gemacht. Überlegt euch mal, was für ein Talent in euren Beinen steckt!