Einen guten Künstler macht nicht nur der große Auftritt aus, sondern auch sein Verhalten in der zweiten Reihe. Als am Montag im Schmidts Tivoli zum Finale des Hamburger Comedy Pokals gerufen wurde, war auch Nepo Fitz mit von der Partie. Für seinen Auftritt als rappender Bayer bekam der jüngste Spross der Münchner Künstlerfamilie viel Applaus vom Publikum. Doch die Konkurrenz war noch stärker, Fitz ging bei der Preisverleihung leer aus.

Und im Gegensatz zu den beiden anderen Unterlegenen, die sich für die Konkurrenz zu freuen schienen (oder doch zumindest erfolgreich diesen Anschein erweckten), entglitten dem preisgewohnten Fitz die Gesichtszüge. Nicht Traurigkeit wegen der verpassten Auszeichnung, sondern vor allem Ärger zeichnete sich da ab.

Vielleicht ist er davon ausgegangen, dass sich eine der Traditionen des Comedy Pokals fortsetzt: Fitz setzte sich in der Zwischenrunde gegen zwölf andere Ausgeschiedene durch, kam so ins Finale. In den vergangenen Jahren landeten diese "Lucky Loser" fast immer auf dem Treppchen. Vielleicht empfand er es als ungerecht, dass Timo Wopp nicht nur den ersten Preis, sondern auch den Publikumspreis abstauben konnte.

Ein Gespräch mit Mutter Lisa wäre sicher hilfreich: Die weiß, wie man huldvoll über eine nicht gewonnene Trophäe hinwegsieht. 2004 wurde Costa Cordalis Dschungelkönig, Lisa Fitz nur Zweite. Ernstlich zu stören scheint sie das bis heute nicht.