Frachtschiff kurzfristig unter Quarantäne gestellt. Ärzte befürchteten ein Virus

Hafen. Auf dem am Travehafen vor Anker liegenden Frachtschiff "Leopold Staff" ist es am Wochenende zu einer außergewöhnlichen Häufung von Krankheitsfällen gekommen. Nachdem in der Nacht zum Sonntag ein Seemann starb und am Sonntagmorgen zwei weitere Schiffsmitarbeiter über Atemnot klagten, verhängte der hafenärztliche Dienst vorübergehend Quarantäne über die "Leopold Staff". Niemand durfte das Schiff verlassen, niemand durfte an Bord gehen.

Der Tote wurde noch gestern Mittag obduziert. Der Verdacht: An Bord könnte sich ein Virus ausgebreitet haben - oder es könnten giftige Gase ausgetreten sein. Am Abend gaben die Mediziner jedoch Entwarnung.

Am Sonnabend um 15.30 Uhr hatte das erste Besatzungsmitglied über Atemnot geklagt. Der Mann kam in eine Klinik, wo er in der Nacht starb. Ein zweiter Seemann meldete sich gestern Morgen mit ähnlichen Symptomen wie der inzwischen gestorbene Kollege. Ein Rettungswagen brachte ihn ins UKE, Die Mediziner diagnostizierten eine Herzschwäche. Hinweise auf Vergiftungen oder ein Virus fanden sie nicht. Auch dem dritten Seemann, der sich krankgemeldet hatte, ging es inzwischen besser. Die Quarantäne wurde aufgehoben.

Polizeisprecher Andreas Schöpflin: "Vermutlich war es ein Zufall, dass die Erkrankungen so kurz hintereinander aufgetreten sind." Das Frachtschiff "Leopold Staff" war aus Zypern in den Hamburger Hafen eingelaufen.