Christoph Ahlhaus enthüllt die 16. Informationsstele für die IBA Hamburg

Wilhelmsburg. Noch ist er ein unansehnliches Mahnmal des Zweiten Weltkrieges, doch bereits im Jahr 2013 soll der 42 Meter hohe und 69 Jahre alte Flakbunker im Herzen Wilhelmsburgs zu einem "Energiekraftwerk" geworden sein. Im Zuge der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Hamburg sollen ein Blockheizkraftwerk, ein Wärmespeicher sowie Solaranlagen an der Fassade des Betonkolosses entstehen. Bürgermeister Christoph Ahlhaus, IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg und Michael Beckereit, Geschäftsführer von Hamburg Energie, enthüllten gestern die dafür aufgestellte Informationsstele, die 16. für die Internationale Bauausstellung. Damit einher ging der Start für die Instandsetzung des "Klotzes im Park", wie der Bunker von Wilhelmsburgern genannt wird.

3000 Haushalte sollen künftig von der innovativen Technik im Innern des 1942 errichteten Betonmanifests beheizt werden. In 30 Meter Höhe ist zudem ein Besuchercafé mit umlaufender Terrasse geplant. Doch bevor es so weit ist, müssen 60 000 Tonnen Schutt aus dem Innern des Kolosses geräumt werden. Denn nachdem der Bunker im Zweiten Weltkrieg mehr als 30 000 Hamburgern Schutz vor Fliegerangriffen geboten und nach Kriegsende zwei Jahre lang als Notunterkunft gedient hatte, versuchte die britische Armee im Jahr 1947, das bauliche Monstrum zu sprengen. Das Innere des Bunkers wurde dabei völlig zerstört.

Das "düstere Monstrum" verwandle sich in ein "Kraftpaket", werde vom "bedrückenden Mahnmal" zum "Wahrzeichen", sei ein Symbol für das "erneuerbare Wilhelmsburg", sagte Christoph Ahlhaus. Die Bunkerumgestaltung sei für den Stadtteil eine Win-win-Situation, wirtschaftlich, energetisch und integrativ. Die Internationale Bauausstellung setze Maßstäbe - in Bezug auf städtisches Wachstum und unter Berücksichtigung des Klimawandels. Die Finanzierung sei zwar noch nicht vollends geklärt - Geld aus EU-Fördertöpfen ist notwendig -, aber mit der Instandsetzung sei ein erster Schritt getan.

Einen Schritt über die Straße machte Ahlhaus auch noch: Er hörte sich die Sorgen der protestierenden, vom Stellenabbau bedrohten Shell-Mitarbeiter an.