Laut CDU zeigt Vorgehen gegen offene Drogenszene Wirkung

Hamburg. Die Zahl der polizeilichen Maßnahmen gegen Drogenhändler in Hamburg hat abgenommen. Während die Polizei 2005 noch 16 921 Verdächtige überprüft hat, waren es im vergangenen Jahr nur 6096. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten und Innenausschuss-Vorsitzenden Karl-Heinz Warnholz hervor.

Im gleichen Zeitraum sank auch die Zahl der Ingewahrsamnahmen von 1111 auf 417 sowie die Zahl der Haftbefehle von 438 auf 173. Warnholz wertete die Abnahme als Beweis für die Wirksamkeit der Maßnahmen gegen die offene Drogenszene. "Ich freue mich über diese positive Entwicklung", so Warnholz.

Diese Entwicklung zeigt sich auch bei der Zahl der registrierten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. So betrug sie 2005 noch 13 151. Im Jahr 2009 waren es 9332 Delikte. Die Zahlen für das Jahr 2010 liegen noch nicht vor. Sie sollen in den nächsten Wochen veröffentlicht werden.

Während der sogenannten "Zerschlagung der offenen Drogenszene" fahndete die Polizei rund 300 000 Stunden im Jahr. Mittlerweile ist es nicht einmal mehr die Hälfte der Zeit. Dabei hängt die Zahl der erfassten Delikte von der Intensität der Kontrollen ab. Überprüft die Polizei wenig, sinken die Kriminalitätszahlen. Laut Innenbehörde und Polizei sei der Polizeieinsatz allerdings dem veränderten Lagebild entsprechend eingesetzt worden.

Dass die Zahl der Festnahmen gesunken ist, habe laut Polizeisprecher Mirko Streiber vor allem damit zu tun, dass sich der Aufwand bei der Fahndung erhöht habe. "Es ist leichter, in einer offenen Drogenszene Täter zu überführen, als in einer verdeckten." So treffen sich Käufer und Verkäufer von Drogen nicht mehr wie früher am Hauptbahnhof, sondern konspirativ in Wohnungen, zu denen Fahnder naturgemäß zunächst keinen Zugang haben. Dealer und Konsumenten kontaktieren sich über Handys. Die Nummern kursieren in der Szene. Immer häufiger hört die Polizei deshalb Telefongespräche ab.

Zwar ist Hamburg für die Drogenszene von außerhalb nicht mehr so attraktiv wie noch vor zehn Jahren. Doch die Zahl der Süchtigen in der Hansestadt hat sich kaum verändert. Schätzungsweise 15 000 Konsumenten harter Drogen gibt es. Rund 20 Kilogramm Heroin, Crack und Kokain nehmen sie täglich zu sich.