Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow ist Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, er vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Er lässt in seiner Kolumne Leser zu Wort kommen, konfrontiert damit die betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen. Nicht alle Ärger-Fälle lassen sich lösen, manchmal gibt es nur Erklärungen.

Fall 1: Planetarium-Besuch gescheitert

Christine Pagel, 45, Berufsschullehrerin aus Barmstedt, hat folgendes Problem: "Die Kinderhortgruppe meines Sohnes wollte das Planetarium im Stadtpark besuchen, um sich über den Sternenhimmel zu informieren. Die 21 Kinder hatten sich den Besuch schon lange gewünscht. Die Erzieherin hatte die Besichtigung telefonisch für einen bestimmten Tag um 11 Uhr gebucht. Eine Buchungsbestätigung hat sie nicht bekommen, man teilte ihr jedoch mit, dass die Karten mindestens eine halbe Stunde vorher abgeholt werden müssten. Da die Anfahrt von Barmstedt fast zwei Stunden dauert, konnte die Gruppe erst um viertel vor elf dort sein, man hatte aber telefonisch versichert, das sei gar kein Problem. Am Besuchstag allerdings gab es die große Enttäuschung: Der Termin sei um 10 Uhr gewesen, sagte eine Mitarbeiterin an der Kasse.

Enttäuscht machten sich die 21 Kinder wieder auf den Rückweg. Ich finde es ärgerlich, wenn eine falsche Auskunft gegeben wird und dann eine ganze Kindergruppe nach zwei Stunden Anreise einfach wieder weggeschickt wird."

Axel Prosch, Verwaltungsleiter des Planetarium, sagt dazu: "Wir haben mit Frau Pagel und den Kindergärtnerinnen gesprochen. Es hat in der Beratung durch unser Servicepersonal offenbar eine Panne gegeben, sodass die Gruppe dann nicht zur gewünschten Veranstaltung eintreffen konnte. Wir haben die Gruppe des Kindergartens nun in den Osterferien 2011 eingeladen, die Show kostenfrei zu sehen."

Panne passiert, aber nett ausgebügelt, viel Spaß beim Sternegucken!

Fall 2: Missverständnis bei Beratung

Arnold S., 80, ein früherer Verkaufsleiter aus Harburg, war mit einer Beratung in seinem Geldinstitut unzufrieden: "Mir wurde von einer Finanzberaterin der Haspa als Superanlage vor rund vier Jahren eine Schiffsbeteiligung in Höhe von 10 000 Euro verkauft, ich ging davon aus, dass ich diese Beteiligung jederzeit zurückgeben könne. Ich benötige das Geld bald für einen Heimplatz. Jetzt wurde mir von der Haspa mitgeteilt, dass ich für den Verkauf der Schiffsbeteiligung selbst zu sorgen habe. Das ist mir zu schwierig, wie soll ich das machen? Ich habe keinerlei Fachkenntnisse."

André Grunert, stellvertretender Pressesprecher der Haspa: "Wir unterstützen unsere Kunden selbstverständlich beim Verkauf von Beteiligungen und übernehmen auf Wunsch auch gerne den Verkauf am Zweitmarkt. Ein Mitarbeiter wird sich mit unserem Kunden in Verbindung setzen, um alles Weitere zu besprechen.

Der Finanzierung des Heimplatzes ist konkret in Sicht!

Fall 3: Probleme mit Web-Firma

Christa S., 64, gelernte Marketingassistentin und Vorruheständlerin aus Lokstedt: "Ich hatte mir im Jahr 2008 bei einer Firma eine Domain einrichten lassen, also die Adresse einer Website im Internet, da ich mich selbstständig machen wollte. Da ich die Adresse dann doch nicht brauchte, wollte ich nach einem Jahr den Vertrag kündigen. 2009 habe ich von der Firma überhaupt nichts dazu gehört, bekam aber bis dahin immer eine jährliche Rechnung von 15 Euro. Die habe ich bezahlt, allerdings nicht mehr 2010, da hatte ich bereits gekündigt. Erst dann teilte man mir mit, dass ich nur zum Jahresende kündigen könne. Es folgten Mahnungen, und das alles für eine Dienstleitung, die ich nicht in Anspruch genommen habe."

Kolja Skorzyk von der Firma Ownspace sagt dazu: "Hier ist bei uns wohl ein Fehler unterlaufen. Die Kundin hat bereits eine Stornierung der Rechnungen sowie den gewünschten Kündigungstermin bestätigt bekommen."

Fall gelöst, Leserin zufrieden.

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg