Gerichtsmediziner schildert grausame Details im Prozess um zerstückelte Leiche

Stade. Orhan Y., 54, schweigt zu den grausamen Details, die vor dem Stader Landgericht ausgebreitet werden. Im Mai 2010 soll er seinen Mitbewohner Ahmed K. erschlagen, die Leiche danach zerstückelt, in Müllsäcken verpackt und in der Nähe des Harburger Bahnhofs sowie in einem Buchholzer Waldstück versteckt haben.

Stumm und scheinbar emotionslos hört sich der Angeklagte die Berichte der Gerichtsmediziner Klaus Püschel und Axel Gehr an. Was die beiden bei der Obduktion der Überreste von K. herausgefunden haben, könnte einem Horrorfilm entstammen. Zu Tode gekommen sei das Opfer durch Schläge mit einem Baseballschläger oder Tritte gegen den Kopf. "K. hatte keine Chance, diese schwere, gewalttätige Misshandlung zu überleben. Er starb an einem Schädel-Hirn-Trauma", sagt Püschel.

Dann sei die Leiche zerteilt worden. "Die Arme wurden am Schultergelenk abgetrennt, der Kopf von der Halswirbelsäule abgesägt", sagt Püschel. Der Torso sei in einen Bademantel gehüllt "und mit Paketband wie eine Roulade verschnürt worden", so der Gerichtsmediziner. Anhand von konservierten Knochenresten, die Püschel in seiner Aktentasche mitbrachte, berichtet er, dass der Täter mit Messer und einer Laub- oder Eisensäge mehrfach zu seinem blutigen Werk angesetzt habe. "Das sieht man an den Knochenbeschädigungen. Ein Profi war das nicht."

Dann verrät der Gerichtsmediziner das wohl grausigste Detail. "Es gibt Anzeichen dafür, dass die Haut des Opfers am Rücken und an der Gesäßfalte abgezogen worden ist." Einen Grund dafür kann sich Püschel nicht ausmalen.