Im Albertinen-Geburtszentrum sollen künstlerisch gestaltete Kreißsäle werdenden Müttern eine leichte Geburt ermöglichen.

Schnelsen. Tüllstoffe wehen vor den Fenstern, exotische Düfte sorgen für Wohlbehagen, von oben leuchten Mond und Sterne. Wie in einer orientalischen Nacht kam die kleine Lara am 5. Januar im Kreißsaal des Albertinen-Geburtszentrums zur Welt.

Um werdenden Eltern eine möglichst entspannte Geburtssituation zu ermöglichen, stellt die Einrichtung in Schnelsen seit Kurzem vier Themen-Kreißsäle zur Verfügung: den orientalisch anmutenden Kreißsaal "Aroma", den Kreißsaal "Wärme", der mit seinen Blumenmotiven die Assoziation eines Sommertages erweckt, den Kreißsaal "Wasser", in dem man sich wie in einer geheimnisvollen Unterwasserwelt fühlt, und den Kreißsaal "Bewegung", der Assoziationen an eine Expedition in den Dschungel weckt: Die Grundfarben sind warme Grüntöne, von der Decke hängen Gebärtücher als Lianen. Alle Räume wurden von der Künstlerin Anja Grasmück gestaltet und sind mit Matten, Gymnastikbällen, Gebärhocker, Sprossenwand und Entbindungsbett ausgestattet. "Die Geburt war sehr entspannend. Uns gefällt, dass es hier nicht so steril ist", sagen Laras Eltern Nicole und Adrian Franke, beide 35, die sich von 15 Uhr nachmittags bis 4 Uhr morgens in dem rosa, lila und dunkelblau gehaltenen "Aroma"-Saal aufgehalten hatten. Besonders genossen sie es, sich nach der Geburt zu dritt in das große Doppelbett zu kuscheln, das genau für diesen Anlass unter einem an die Decke projizierten Sternenhimmel steht. "Wir möchten die entbindenden Frauen in eine schöne Traumwelt entführen, die zum Entspannen einlädt", erklärt Dr. Uwe Herwig, leitender Arzt der Geburtshilfe, "denn Entspannung fördert eine leichte Geburt."

Die Bemühungen um werdende Eltern scheinen auch in der Vergangenheit Erfolg gehabt zu haben: Das Albertinen-Geburtszentrum gehört mit jährlich rund 2000 Geburten zu den beliebtesten Geburtseinrichtungen in Norddeutschland.