In Zukunft mit IT: Infos über ankommende Schiffe, Standorte aller Güterzüge auf einen Mausklick und riesige Leuchttafeln mit Verkehrshinweisen.

Hamburg. Infos in Echtzeit über ankommende Schiffe, die Standorte aller Güterzüge auf einen Mausklick und riesige Leuchttafeln mit aktuellen Verkehrshinweisen am Straßenrand: Im Hamburger Hafen soll in diesem Jahr verstärkt Informationstechnologie (IT) zum Einsatz kommen.

"Wir können Straßen, Schienen und Wasserwege nicht unbegrenzt ausbauen, aber wir wollen so überall die Effizienz steigern", sagt der Geschäftsführer der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA), Jens Meier.

Am deutlichsten sichtbar wird die IT-Revolution im Hafen für die Autofahrer sein. Auf 14 großen LED-Tafeln an den Straßen dort soll künftig die aktuelle Verkehrslage dargestellt werden. Staus und Umleitungen sind dann rasch zu erkennen. Mehr als 100 Kontaktschleifen sind dazu in den Straßen im Hafen bereits eingebaut worden. Im März sollen die Info-Tafeln erstmals eingeschaltet werden.

Neue elektronische Info-Systeme will die HPA im Laufe des Jahres auch für die Hafenbahn-Güterzüge und den Schiffsverkehr einführen. Für die rund 220 Güterzüge, die täglich im Hafen unterwegs sind, soll so beispielsweise elektronisch angezeigt werden, wo welcher Zug wie lange steht oder wann Waggons mit bestimmten Zielen abgefahren sind. Ein ähnliches System mit dem Namen "Prise" (Port River Information System Elbe) soll bis Ende des Jahres auch für Schiffe verfügbar sein.

Hintergrund sind die vermehrten Anläufe von besonders großen Frachtern mit mehr als 350 Meter Länge. Immer wieder kommt es aber vor, dass der anvisierte Liegeplatz nicht rechtzeitig frei ist. Die Schiffe müssen dann an den Wartepfählen vor Finkenwerder warten, was aber zu Beeinträchtigungen im Verkehrsfluss führt.

Mit dem neuen Prise-System sollen nun künftig solche Informationen und etliche weitere Daten aus dem aktuellen Schiffsverkehr zusammengeführt werden. Große Schiffe könnten dann schon weit vor Hamburg ein mögliches Problem erkennen und ihre Fahrt darauf abstimmen. "Der Königsweg", so HPA-Chef Meier, "wird aber sein, alle diese Informationen von Straße, Bahn und Elbe zusammenzuführen - das ist unsere Vision." Alles zusammen würde dann die Stau- und Wartezeiten im Hafen noch weiter deutlich reduzieren, sagt HPA-Chef Meier.