Bundespräsident Christian Wulff hat Bernd P. Holst aus Billstedt zum Neujahrsempfang auf Schloss Bellevue in Berlin eingeladen

Billstedt/Berlin. Abwarten, dass andere etwas tun, kann Bernd P. Holst nicht. Das konnte er auch nicht als Sechsjähriger, der Schuhe für seine Fußballmannschaft brauchte. Also ging er zu Albert Darboven. Und tatsächlich, der Kaffeekönig spendierte den 15 Jungen in Großhansdorf neue Schuhe. So einfach ist es manchmal, sich für seine Mitmenschen zu engagieren. "Ich habe erlebt, dass man selbst aktiv werden muss", sagt Bernd Holst.

Heute ist der kleine Junge von damals 66 Jahre alt und zu Gast beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten in Schloss Bellevue. Christian Wulff hat mehr als 60 Bürger eingeladen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. Bernd Holst aus Billstedt ist in Sachen Ehrenamt ganz vorn mit dabei:

Er ist Leiter der Freiwilligenbörse Hamburg - einer Vermittlungszentrale für bürgerschaftlich engagierte Hamburger mit 1300 Projekten. Er arbeitet in verschiedenen Netzwerken, im Fachkreis Freiwilligenagenturen. Das Jobcafé Billstedt hat er initiiert sowie das Filmfest Hamburg. Der vierfache Vater und Großvater ist außerdem Vorsitzender des Vereins "Bürger helfen Bürgern" Außerdem ist er wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD im Bezirk Mitte. Das möchte er gar nicht so gern erwähnen: "Mein Ehrenamt hat nichts mit Parteipolitik zu tun", sagt er. Und deshalb kann er ganz offen Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) loben: "Er hat gute Impulse für das Bürgerengagement gegeben." Mehr als die Sozialdemokraten, sagt er noch.

Vielleicht liegt es an seinen vielen Projekten, dass er so schnell spricht. Er muss sich eben um so viele Dinge gleichzeitig kümmern. Eine Mitarbeiterin sagt über ihren Chef: "Er ist die treibende Kraft, der Strippenzieher. Jetzt ist er hier, im nächsten Moment schon anderswo."