Im Fall des Findelbabys Marie könnten heute Überwachungsfotos veröffentlicht werden

Hamburg. Fünf Tage nachdem das Findelkind Marie von einem Pförtner des Congress Centers Hamburg (CCH) gefunden und vor dem Erfrierungstod gerettet wurde, hat die Polizei noch keine Hinweise darauf, wer das Neugeborene ausgesetzt hat. Auch der Fahndungsaufruf nach einem Mann, der auf dem Dammtor-Bahnhof kurz vor der Tat von Überwachungskameras aufgenommen wurde, blieb bislang ohne Erfolg.

Der Unbekannte hatte den Bahnhof kurz nach 15 Uhr mit einem schwarzen Koffer der Marke Omica verlassen. Marie war wenig später in einem solchen Gepäckstück entdeckt worden. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Aussetzung. Die Suche nach dem schwarzhaarigen Mann, der mit einer dunklen Hose und einem schwarzen Kurzmantel bekleidet war, könnte heute durch eine Öffentlichkeitsfahndung samt den Überwachungsfotos vom Bahnhof fortgesetzt werden.

Wie eine Polizeisprecherin erklärte, soll ein Richter heute im Laufe des Tages entscheiden, ob die Bilder aus dem Bahnhof von den Medien veröffentlicht werden dürfen. Erfahrungen aus anderen Fällen zeigen, dass Öffentlichkeitsfahndungen sehr oft Erfolg zeigen und sich die Gesuchten schnell bei der Polizei melden.

Das Neugeborene ist nach Auskunft der Ärzte des Altonaer Kinderkrankenhauses trotz seines schwierigen Starts ins Leben wohlauf. Das Mädchen ist mit 2200 Gramm und 45 Zentimeter Körpergröße lediglich ein wenig untergewichtig und muss deshalb noch ein paar Tage im Krankenhaus überwacht werden. In den kommenden Tagen will das zuständige Jugendamt eine Vormundschaft für das Kind einrichten lassen.

Zeugen, die den Kofferträger gesehen haben, bittet die Polizei, sich unter Tel 428 65 67 89 zu melden.