Ihrer Zeit ist sie voraus. Bereits seit Jahren spielt der Umweltschutz im Leben von Eve Hurford eine bedeutende Rolle, lange vor dessen Aufstieg vom Randthema zum gesellschaftsfähigen Trend. "Ich horte jeden Faden, den ich wieder verwenden könnte, fahre nur mit dem Fahrrad", sagt die 39-jährige Lichtkünstlerin. Früher habe man ihre Leidenschaft fürs Recycling als Marotte abgetan. "Jetzt macht das jeder."

Beste Voraussetzungen also, ihr die visuelle Gestaltung des Neujahrsempfangs des Abendblatts zu übertragen, der am Freitag in der Hamburg Messe ausgerichtet wurde. Denn in diesem Jahr stand er ganz im Zeichen Hamburgs als Europas Umwelthauptstadt. Eve Hurford erschuf einen stimmungsvollen "Wald der Visionen". Inspirieren ließ sie sich auf zahlreichen Radtouren im Berliner Umland.

Vor 17 Jahren war die Tochter eines Briten und einer Amerikanerin von London an die Spree gezogen. Deutschland, dachte sie damals, sei spießig. "Einfach uncool." Eine Meinung, die sie bald revidieren sollte. Die studierte Architektin begann in den hippen Klubs der Hauptstadt mit ihren kunstvollen Lichtinstallationen. Sie kam gut an, die Aufträge wurden zahlreicher, die Veranstaltungen größer. Und statt Ravern, erzählt sie lachend, "gehören nun Schlipsträger zu meinen Kunden". Ihr WG-Zimmer illuminiert Eve Hurford natürlich standesgemäß: mit Leuchtreklame. "Die sammle ich auch." (cru)