Ein betrunkener 22-Jähriger hatte den Mercedes des Fußballidols vor dem Elbtunnel gerammt. Seeler musste seitdem mehrmals operiert werden.

Hamburg. Mit Tempo 220 war der dunkle BMW mehr als doppelt so schnell wie erlaubt auf der A 7 unterwegs, als er - wie Uwe Seeler später zu Protokoll gab - wie aus dem Nichts hinter dem Mercedes von Seeler-Manager Werner Treimetten auftauchte. Sekunden später prallte die Mercedes-Limousine, von dem BMW gerammt, an die Einfahrt zum Elbtunnel und wurde aus der Spur geschleudert.

Der Fahrer des BMW, ein 22-Jähriger aus dem Süden Hamburgs, wird sich ab Freitag kommender Woche vor dem Amtsgericht Harburg für seinen rowdyhaften Fahrstil verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen des Verdachts des Fahrens ohne Führerschein, Gefährdung des Straßenverkehrs und des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung gegen ihn erhoben, sagte Sprecher Wilhelm Möllers. Eine Blutprobe hatte ergeben, dass der 22-Jährige 1,5 Promille Alkohol im Blut hatte und unter Kokain-Einfluss gefahren war. Seeler und sein Manager Treimetten hatten an diesem Montagabend Ende Juli 2010 Glück im Unglück. Sie wurden nicht lebensgefährlich verletzt: Seeler erlitt eine Kopfplatzwunde, sein Manager erhebliche Körperprellungen. Seeler muss sich allerdings heute einer Folgeoperation am Rücken unterziehen. An dem Mercedes entstand ein Schaden von fast 40.000 Euro. Weitere 2000 Euro kostete die Reparatur der Leitplanke der A 7. Dem 22-Jährigen drohen bis zu fünf Jahre Haft.