Es hat lange gedauert, bis Bewegung in die Gebührenpolitik am Geldautomaten gekommen ist. Jetzt wagen sich die Banken mit neuen Preisen an den Markt. Fremdkunden, für die das Geldabheben kostenpflichtig ist, erfahren nun schon vor dem Abheben, wie teuer sie der Service kommt.

Die neue Transparenz ist gut und längst überfällig. Dennoch ist zu befürchten, dass deshalb kaum mehr Wettbewerb einziehen wird. Zwar wird das "Fremdgehen" im Schnitt um 40 Prozent günstiger. Doch bei einigen Instituten, die bis zu 7,50 Euro verlangen, bleibt es unverschämt teuer, zumal die Banken der Abhebevorgang weniger als ein Euro kostet. Die Privatbanken verlangen einheitlich knapp zwei Euro, während die Sparkassen mit Gebühren von mehr als vier Euro weiter kräftig kassieren. Sie verfügen mit 26 000 Automaten über das dichteste Netz. Die Chance, dass ein institutsfremder Kunde ihre Automaten nutzen muss, ist deshalb am größten.

Mit ihrer Preispolitik wollen die Sparkassen den Verbrauchern offenbar signalisieren, dass sie bei ihnen Kunden werden sollen, wenn sie sich Ärger bei der Bargeldversorgung ersparen wollen. Doch eine solche Botschaft reicht heute nicht, um als Bank zu überzeugen. Die neuen Preise dürften auch das Kartellamt kaum beruhigen, das geringere Kosten angemahnt hat. Für den Kunden wird dies deshalb nicht die letzte Neuregelung bleiben.