Eckart van Hooven war Deutsche-Bank-Vorstand und Politiker. Der Jurist galt zudem als der Erfinder des Euroschecks und der Kleinkredite.

Hamburg. Er war ein prominenter Hamburger Banker und CDU-Politiker: Eckart van Hooven ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am 28. Dezember im Alter von 85 Jahren gestorben.

Der gebürtige Hamburger, der in der Hansestadt nach einem Jurastudium seine berufliche Laufbahn als Leiter einer Bankfiliale in Barmbek begann, rückte 1972 in den Vorstand der Deutschen Bank auf. Dort war er unter anderem für das Privatkundengeschäft, die Werbung und die Baufinanzierung zuständig. Von ihm stammen zahlreiche innovative Ideen wie der Euroscheck und die EC-Karte. Für die Bank managte er den Einstieg ins Versicherungs- und das Bauspargeschäft.

Schon als junger Banker hatte er mit der Vergabe von Kleinkrediten ein völlig neues Geschäftsfeld entdeckt. Van Hooven war auch bei der Privatisierung der Ostwerften an führender Stelle beteiligt. Im Mai 1991 schied er aus dem Vorstand der Bank aus.

1994 für den Bundestag kandidiert

Seine politische Karriere begann Eckart van Hooven in einem Alter, in dem andere ans Aufhören denken. Der Bankier war 69 Jahre alt, als er im Wahlkreis Altona/Elbvororte als CDU-Direktkandidat zur Bundestagswahl 1994 antrat. Zuvor hatte van Hooven die politische Karriere eines anderen beendet: Er hatte Jürgen Echternach, jahrelang der mächtigste Hamburger Christdemokrat, im innerparteilichen Rennen um die Direktkandidatur besiegt.

Bei der Wahl unterlag van Hooven äußerst knapp der SPD-Politikerin Marliese Dobberthien. Der Unterschied zwischen beiden betrug nur 751 Stimmen. Es sprach für die Unabhängigkeit und Risikofreude des Wirtschaftsmannes, dass er einen sicheren Platz auf der CDU-Liste abgelehnt hatte.

Ein Intermezzo als Vorsitzender des damals zerstrittenen CDU-Kreisverbands Altona war nur von kurzer Dauer. Nach nur vier Monaten trat van Hooven, der sich für mehr Basisdemokratie in der CDU einsetzte, entnervt zurück. Der Bankier, der seiner Partei treu blieb, war stets stolz darauf gewesen, dass er als CDU-Mitglied seit 1945 einen Parteiausweis mit einer der niedrigsten Nummern hatte.