Düsseldorf/Hamburg. Ein mutmaßlicher Serienkiller steht von heute an in Düsseldorf vor Gericht - er könnte auch in Hamburg eine Frau umgebracht haben. Derzeit würden fremde DNA-Spuren abgeglichen, die Ermittler in einem Mordfall im August 2000 sichergestellt haben, sagte Bernd Mauruschat von der Hamburger Staatsanwaltschaft. Für die Analyse rechne er aber "nicht mit einem schnellen Ergebnis". Im Moment laufe in der Hansestadt kein Verfahren gegen den in Düsseldorf angeklagten 37-Jährigen.

An der Leiche der Hamburger Frau, die vor gut zehn Jahren im Herrengrabenfleet gefunden wurde, hatten die Ermittler der Mordkommission Stichverletzungen im Oberkörper und Würgemale am Hals entdeckt. Vermutlich wurde die Frau in ihrer Wohnung erdrosselt, die Leiche ins Fleet geworfen.

Im Düsseldorfer Fall ist der 37-Jährige wegen Totschlags angeklagt. Der verurteilte Mörder soll im Juli vergangenen Jahres in der Landeshauptstadt einer 52-jährigen Frau zunächst den Schädel zertrümmert und sie dann mit 38 Messerstichen umgebracht haben.

Nach einem Sexualmord an einem achtjährigen Mädchen hatte der Mann bereits sieben Jahre Jugendhaft verbüßt. Außerdem ermittelte die Polizei wegen eines weiteren Mordes in Berlin gegen den Obdachlosen.

Der Angeklagte hatte sich nach der Tat an der 52-Jährigen in Düsseldorf nach Hamburg abgesetzt. Die Ermittler fanden in der Wohnung der Frau seine Fingerabdrücke und DNA-Spuren. Weil er wenige Tage später betrunken auf der Reeperbahn eine Scheibe eingetreten hatte, konnte er schnell ermittelt und festgenommen werden.