Billstedt. Bröckelnder Putz, vernagelte Ladenzeilen - schon lange stand das Einkaufszentrum Mümmelmannsberg den Bemühungen des Bezirks Mitte im Wege, den Stadtteil durch ein Sanierungsprogramm wieder zu mehr Attraktivität zu verhelfen. Immer wieder waren Investoren an dem Komplex mit immerhin 264 Wohnungen und rund 40 Geschäften gescheitert. Nachdem nun das städtische Wohnungsunternehmen Saga die Häuser gekauft hat, gibt es entsprechendes Aufatmen in der Bezirksverwaltung. Vom "schönsten Weihnachtsgeschenk" für Mümmelmannsberg spricht Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD). Die Saga könne hier wichtige "Reparaturarbeit" leisten und wieder ein soziales Zentrum entwickeln. Schreiber: "Für Mümmelmannsberg ist dieser Ankauf sicher wichtiger als der Bau der Elbphilharmonie - und preiswerter auch."

Tatsächlich war der Komplex noch 2004 für 24 Millionen Euro gehandelt worden. Es folgten Insolvenzen von Investoren und eine Zwangsversteigerung, die mangels Interesse verschoben werden musste. Zuletzt ersteigerte ein Finanzdienstleister, der ursprünglich einmal das 14 000 Quadratmeter große Zentrum finanzierte hatte, es selbst für 7,5 Millionen Euro zurück. Das 1974 als "Vorzeigeobjekt" gebaute Zentrum hatte da bereits sechs Privatinvestoren überlebt.