Die neue und zwölf Millionen Euro teure Baakenhafen-Querung bekommt Sitz-Treppen

HafenCity. Mit 130 Metern wird sie die längste Brücke der HafenCity: Gestern stellte Oberbaudirektor Jörn Walter den Siegerentwurf für die Querung des Baakenhafens vor. Mit der neuen Brücke für Fußgänger, Radfahrer und Pkw soll der Ostteil der HafenCity erschlossen werden, die sich auf einer lang gezogenen Halbinsel erstrecken wird, die von den Norderelbbrücken bis kurz vors Kreuzfahrtterminal reicht. Rund 1800 Wohnungen sollen dort einmal gebaut werden, außerdem Büros, Geschäfte und Restaurants.

Besonderes Merkmal der vom Londoner Büro Wilkinson Eyre Architects entworfenen Brücke wird die wellenförmige Form des Gehwegs, der mal tiefer und mal höher als die eigentlich Fahrbahn verläuft und als geschweißte Stahlkonstruktion seitlich herausragt. An den tiefen Stellen ist Platz für sogenannte Sitz-Treppen, von wo aus man auf den Fluss und die Hafenlandschaft schauen kann. Die Querung wird dann dort zur Guck-Brücke, wenn man so will. Oberbaudirektor Jörn Walter spricht daher von "großartigen Blickbeziehungen", die die Jury von diesem Entwurf überzeugt hätten.

Zwölf Millionen Euro wird das Bauwerk kosten, 2012 soll sie gebaut werden und 2013 komplett fertig sein, um dann dort gleichzeitig auch mit dem Bau der HafenCity-Ost beginnen zu können. "Die Brücke nimmt dazu eine Schlüsselfunktion ein", sagt HafenCity-Geschäftsführer Jürgen Bruns-Berentelg. So wird die Brücke von dem neuen Wohngebiet direkt zur neuen U-Bahn-Station nahe der ebenfalls geplanten HafenCity-Universität führen.

Entgegen ursprünglichen Plänen wird sie aber nicht mehr klappbar sein - ein großer Yachthafen im inneren Baakenhafen ist nach dem neuen Masterplan für die östliche HafenCity nicht mehr vorgesehen. Für Segelschiffe mit hohen Masten und viel Tiefgang sei dieses Gewässer wenig geeignet, weil sich dort viel Schlick absetzt, der dann jedes Jahr für viel Geld ausgebaggert werden müsste, so Bruns-Berentelg. Gleichwohl soll die Brücke so konstruiert werden, dass sich das 30 Meter breite Mittelteil mit einem Schwimmkran herausnehmen lässt. Etwa dann, wenn ein größeres Museumsschiff im Baakenhafen einen festen Platz bekommen soll. Die Durchfahrtshöhen unter der Brücke sollen indes so ausfallen wie an den nahen Norderelbbrücken: Barkassen und Motorboote passen dann selbst bei Hochwasser noch unten durch.