Barmbek. Norbert Rosenboom, Leiter des Amts für Bildung in Hamburg, ist der Mann, der darüber zu entscheiden hat, ob aufgrund der aktuellen Wettervorhersage Schulfrei gegeben wird oder nicht. Um 4.12 Uhr ereilte ihn gestern auf dem Handy der Anruf der Fahrdienstzentrale der Behörde. "Das ist die erste Abteilung, die besetzt ist, und zugleich unsere Krisenzentrale", sagt Rosenboom.

Die Abteilung leitete ihm die Unwetterprognose der Landesmeldezentrale der Polizei weiter. "Daraufhin habe ich entschieden, wir lassen die Schule ausfallen, aber es gibt eine Betreuungsmöglichkeit für die Kinder."

Der Notdienst veranlasste über die Landesmeldestelle der Polizei die Übermittlung der Information an die Rundfunkanstalten. "Es ist der schnellste Weg, so eine Nachricht zu verbreiten", sagt Norbert Rosenboom. Dass der Schnee erst Stunden später als angekündigt fiel, habe man nicht vorhersehen können.

"Ich stehe zu der Entscheidung, auch wenn sie im Nachhinein gesehen falsch war." Ob heute die Schule ausfällt, wird ebenfalls kurzfristig entschieden. Norbert Rosenboom ist so etwas wie der Ruhepol in der Schulbehörde, über die mancher politische Sturm in den vergangenen Jahren hinweggefegt ist: Der Leiter des Amts für Bildung ist die Nummer drei in der Hierarchie der Mammutbehörde an der Hamburger Straße nach Senator und Staatsrat. Eine feste Größe ist der 62 Jahre alte Pädagoge im Haus der Veränderungen allemal: Seit Rosenboom 1998 von seinem Posten als Schulleiter des Gymnasiums Alstertal in die Behörde wechselte, hat er sieben Senatoren erlebt.

Der Beamte, der seit 2006 Amtsleiter ist, kennt die Schule auch aus der Elternperspektive: Er ist Vater dreier erwachsener Kinder.