Wie Schulen im Hamburger Umland mit dem Ausfall umgingen

Kreis Segeberg: Die Eltern waren offenbar rechtzeitig über den Schulausfall informiert. Nur fünf von fast 500 Schülern kamen in die Gemeinschaftsschule mit Grundschulteil des Amtes Itzstedt in Nahe. Sie wurden von den Lehrern betreut. Schulleiter Sönke Thormählen: "Wir haben auf unserer Homepage im Internet einen Link zu den Verkehrsnachrichten des NDR, und nach den Meldungen am Mittwochabend haben wir gleich Telefonketten gestartet." Das Adventssingen im Altenheim Itzstedt fand indes statt - die Kinder mussten allerdings zu Fuß hingehen. Auch an der Grundschule Lütjenmoor in Norderstedt herrschte Ausnahmezustand. Schulleiter Günter Meeder: "Wir nehmen alle auf, die kommen wollen oder kommen müssen, weil die Eltern keine andere Möglichkeit der Betreuung haben."

Kreis Lüneburg: Wer sein Kind gestern zur Schule schickte, musste sich keine Sorgen machen, dass es dort vor verschlossenen Türen stand. Katrin Peters, Sprecherin des Landkreises Lüneburg: "Trotz des Unterrichtsausfalls sind alle Schulen im Landkreis offen. Kinder, die nicht zu Hause bleiben können oder wollen, werden dort betreut."

Kreis Herzogtum Lauenburg: Abendblatt-Redakteur Mark Hübner-Weinhold, der in Schönberg lebt, konnte seine Kinder Lene, 9, und Ricklef, 6, nicht in der Grundschule Sandesneben betreuen lassen. Von dem Ausfall erfuhr die Familie am Mittwoch gegen 21 Uhr durch einen Anruf der Klassenlehrerin seiner Tochter und später durch eine Telefonkette der Eltern. "Meine Frau rief um 7.50 Uhr bei Heino Stolt, Leiter der Grund- und Hauptschule im Schulzentrum Sandesneben, an und fragte nach einer Betreuung der Kinder in der Schule." Mit den Worten "Wir sind ja hier kein Aufenthaltsraum für Kinder", wies Stolt jede Betreuungspflicht der Schule zurück und verwies auf die Internetseite des Kultusministeriums. Hübner-Weinhold: "Wir sind auf die Betreuung in der offenen Ganztagsschule angewiesen - für Ricklef zahlen wir für zwei Schulstunden Betreuung von montags bis donnerstags 200 Euro im Schuljahr. Nach Nikolaus ist das jetzt bereits der zweite Schulausfall, für den wir kurzfristig eine Betreuung organisieren mussten." Seine Frau nahm die Kinder mit in die Firma.

Kreis Stormarn: An vielen Stormarner Grundschulen gab es eine Notfallbetreuung. An der Stadtschule Bad Oldesloe wurden zwölf der 450 Grundschüler von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr betreut. Leiterin Sabine Prinz: "Der Unterricht fällt ja mittlerweile schon bei leichtestem Schneefall aus." An der Reinbeker Gertrud-Lege-Schule gab es für 27 der 340 Grundschüler eine Notversorgung am Vormittag. Die Emil-Nolde-Schule in Bargteheide blieb dagegen bis auf ein paar Lehrer leer. Von den 400 Schülern der Grundschule am Reesenbüttel in Ahrensburg waren mehr als 20 gekommen, die mit fünf Lehrern bastelten und Sport machten.

Kreis Pinneberg: In der Rellinger Caspar-Voght-Gemeinschaftsschule (471 Schüler) hat es mit der Unterrichtsabsage gut geklappt. Schulsekretärin Elisabeth Brill: "Wir hatten wie immer lediglich 16 Grundschüler in der Betreuungsklasse." Von den Lehrern waren nur einige zur Schule gelangt. Das Halstenbeker Wolfgang-Borchert-Gymnasium war bereits mittags nicht mehr telefonisch erreichbar. In der Tornescher Klaus-Groth-Gemeinschaftsschule war für alle Fälle ein Notdienst besetzt, obwohl kein Kind zum Unterricht kam. Schulsekretärin Monika Leowald: "Die Schüler wissen doch als Erste, wenn die Schule ausfällt."