Im globalen Luftfahrtmarkt geht es um immens hohe Beträge: Allein der Wert der Zivilflugzeuge, die in einem Jahr produziert und verkauft werden, liegt nicht weit unter der gesamten Wirtschaftsleistung von Ländern wie Portugal oder Irland.

Zwar zeichnet sich ab, dass auf Sicht der nächsten 20 oder 30 Jahre - und in solchen Zeiträumen plant diese Branche - neue Konkurrenten einen immer größeren Teil des Geschäfts, das bisher von Airbus und Boeing dominiert wird, für sich beanspruchen werden. Doch das Wachstum der Passagierzahlen dürfte allen Krisen zum Trotz ausreichen, um den beiden größten Herstellern dennoch weiter einen lukrativen Anteil des Marktes zu sichern. Hinzu kommt: Wenn man berücksichtigt, in welcher Weltregion die Passagierzahlen besonders kräftig zulegen, wird schnell klar, warum die Asiaten darauf pochen, künftig auch im Flugzeugbau eine nennenswerte Rolle spielen zu können.

Im Hinblick auf Europa enthalten die Prognosedaten allerdings eine weitere Unwägbarkeit. Denn die wachsende Zahl der Flugzeuge muss schließlich auch starten und landen können - und die Kapazität vieler Flughäfen wird schon in absehbarer Zeit ausgeschöpft sein. Beispiele wie Stuttgart 21 oder der Streit um die geplanten Flugrouten am neuen Hauptstadtflughafen zeigen jedoch, dass Infrastrukturgroßprojekte auf erhebliche Widerstände stoßen können. Um solcher Kritik zu begegnen, müssen die Flugzeugbauer noch mehr darauf achten, den Flugverkehr umweltverträglicher zu machen.

Ob dies die Gegner von Großprojekten aber überzeugen wird, darf bezweifelt werden.