Staatsschutz ermittelt: Suchten die unbekannten Täter Geld oder haben sie politische Motive?

Hamburg. Aus bislang vollkommen unbekannten Motiven haben offenbar motorisierte Täter im Hamburger Nordosten fünf Postkästen in die Luft gesprengt. Ob die Täter in der Hoffnung auf Geld Briefe geklaut haben oder warum sie sonst die gelben Kästen zur Explosion brachten, untersucht jetzt die Staatsschutzabteilung der Hamburger Kriminalpolizei.

Um 0.53 Uhr hörte ein Anwohner am Wellingsbütteler Weg (Wellingsbüttel) einen lauten Knall. Als er aus dem Fenster sah, entdeckte er viele Briefe auf der Straße. Bis etwa 3 Uhr wiederholte sich diese Szenerie am Haselkamp in Volksdorf, am Krohnstieg in Langenhorn, am Volksdorfer Weg (Sasel) und in Rahlstedt an der Meiendorfer Straße. Teilweise hatten auch die Anwohner gar nichts von den Detonationen mitbekommen. Polizeibeamte entdeckten die kaputten Briefkästen bei Kontrollfahrten. Laut Polizeisprecherin Christiane Leven fehlen vermutlich an einigen Briefkästen Briefe, an anderen Tatorten sah es nicht so aus, als hätten die Briefkastensprenger irgendetwas mitgenommen. "Weil wir auch einen politischen Hintergrund nicht ausschließen können, ermittelt der Staatsschutz die Hintergründe", sagt Leven. Unter anderem hat ein Sprengmeister die Postkästen untersucht. Er soll klären, welche Art explosiven Materials die Urheber dieser mysteriösen Anschlagserie verwendet haben. Laut Leven sind die Täter offenbar mit Autos oder Motorrädern unterwegs gewesen. Anders sei die schnelle Abfolge der zum Teil weit auseinanderliegenden Taten kaum zu erklären. Ein Bekennerschreiben liegt noch nicht vor.

Wer Hinweise auf mögliche Täter geben kann oder zwischen 0 und 3 Uhr in der Nacht zu Montag an den angegebenen Tatorten Verdächtiges beobachtet hat, sollte sich mit der Verbindungsstelle der Kripo in Verbindung setzen. Die Telefonnummer für Hinweise: 428 65 67 89.