In fünf Wohneinheiten können noch bis Ende März maximal zehn Obdachlose wohnen

Altstadt. Das Hamburger Straßenmagazin "Hinz & Kunzt" hat ein eigenes Winternotprogramm für Obdachlose ins Leben gerufen. In fünf Wohneinheiten in einem Monteursheim können ab sofort bis zu zehn Menschen wohnen. "Wir begrüßen die Entscheidung des Senats, kurzfristig das Winternotprogramm für Obdachlose zu erweitern", sagt Stephan Karrenbauer, Sozialarbeiter von "Hinz & Kunzt". "Wir wissen aber, dass viele Obdachlose Angst vor einer großen Unterkunft wie dem Bunker unter dem Hachmannplatz haben." Deshalb seien kleine Wohnungen mit Ein- und Zweibettzimmern nötig, "wie wir sie nun gefunden haben".

Die kleinen Wohnungen sind mit einer Kochnische, eigenem WC und einer Dusche ausgestattet. Finanziert wird das Notprogramm durch eine Spende der Sparda-Bank. 20 000 Euro hat das Geldinstitut zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen 3000 Euro einer privaten Spenderin, die anonym bleiben möchte. "Damit können wir die fünf Wohneinheiten bis Ende März finanzieren", sagt "Hinz & Kunzt"-Geschäftsführer Jens Ade. Er hoffe auf weitere Spenden. "Damit wir versuchen können, das Angebot aufzustocken."

Die Verkäufer des Straßenmagazins zeigten sich glücklich über die neue Unterkunftsmöglichkeit. "Wir fühlen uns dort richtig wohl", sagt Sonja Kent, die mir ihrem Freund Robert Schmidt Anfang der Woche eines der Zimmer bezogen hat. Für sie sei eine der großen Unterkünfte keine Alternative gewesen. "Dort kann man doch nur mit einem Auge schlafen", sagt Schmidt und lächelt. "Deshalb wären wir sonst lieber auf der Straße geblieben."