Eine Glosse von Thomas Andre

Wenn du nur denkst, du denkst, dann hilft dir mitunter das Computer-Postfach. Da laufen nämlich Mails ein, die die grauen Zellen zum Tanzen bringen. Gestern zum Beispiel schrieb uns Herr Knorreck. Herr Knorreck ist Fotograf und Hundefreund, diese beiden Eigenschaften hat er zuletzt aufs Allerschönste miteinander verquickt und ein Buch herausgebracht mit dem Titel: "Die wundersame Welt der Möpse". Der Titel stand auch gleich im Betreff der Nachricht, die uns freudig erregte, denn wer hatte nicht schon lange auf dieses Buch gewartet. Ein Kollege arbeitet sogar gerade an einer "komparatistischen Untersuchung der Funktion von Tierfiguren bei Franz Kafka und Pu Songling", potztausend.

Man sollte bei Kafka nicht immer nur an Käfer denken, das hat uns besagter Kollege schon öfter mit Nachdruck gesagt, den Zeigefinger stieß er dabei immer energisch in die Luft. Er ist Philologe durch und durch, für ihn sagt ein Satz mehr als tausend Bilder. Wir schauen uns trotzdem lieber Fotos an und sind gespannt auf "Wunderbare Geschichten vom Mops und seinen Freunden", so der Untertitel des Buches. Was werden die erzählen?

Werden sie von tollen Tollereien der possierlichen Tierchen berichten oder doch lieber von ihren betulichen Herrchen? Können Möpse auf den Mond fliegen? Sind Möpse eigentlich Supermodels? Tragen Möpse lässig Ray-Ban-Sonnenbrillen und Gucci-Täschchen? Und: Schreiben Möpse E-Mails?

Ein Leben ohne Mops ist möglich, hat Loriot gesagt, "aber sinnlos".