Oberbaudirektor Jörn Walter stellte den Konzept-Entwurf vor

Hamburg. Erfolg für Oberbaudirektor Jörn Walter. Mehr als 200 Besucher waren ins Passage-Kino zur Vorstellung und Diskussion des "Innenstadtkonzepts Hamburg 2010" gekommen. Ein große Aufgabe, bei der es um die "stadträumliche Neuorganisation" der City und das "Zusammenwachsen von historischem Stadtkern und maritimer Stadterweiterung" geht. Also um die Frage: Wie verändert man die City und macht sie mit Wohnungen, mehr Einzelhandel, weniger Büros, besseren Wegen und Verbindungen zur HafenCity attraktiver?

Der Entwurf für das Konzept steht in einem 140 Seiten starken Buch und greift viele alte Forderungen auf, zum Beispiel nach der Umwandlung von Büro- in Wohnraum. Neu ist die Tatsache, dass die Baubehörde die Diskussion mit der Öffentlichkeit und der Fachwelt - und ganz ausdrücklich das "bürgerschaftliche Engagement" - sucht. Was der Architekturkritiker Gert Kähler ausdrücklich lobte: "Der Entwurf ist eine große Hilfe."

Neben Gert Kähler saß Ulrike Murmann, Hauptpastorin an St. Katharinen, in der Diskussionsrunde. Sie sieht in dem Entwurf eine Chance, nach einem "neuen Geist der Innenstadt" zu fragen. Ulrike Murmann: "Jede Stadt hat eine Seele. Die Seele der Hamburger Innenstadt war in der Vergangenheit sehr dominiert von Handel, Kommerz und Ökonomie. Wenn wir darüber hinaus eine lebendige Stadt wollen, in der Menschen wohnen, in der abends um 22 Uhr auch junge Menschen auf der Straße sind, dann hätten wir eine echte Steigerung erreicht." Weiterhin begrüßte die Hauptpastorin den Vorschlag der Behörde, der Ost-West-Straße mit einer doppelten Baumreihe und erdgeschossigen Arkaden einen Allee-Charakter zu geben.

Jörn Walter erklärte, eine Verlegung der Straße unter die Erde würde "in 100 Jahren nicht kommen". Einigkeit herrschte über den Plan, die Innenstadt mit Wohnungen zu beleben.

Heinrich Grüter vom Trägerverbund Projekt Innenstadt forderte, die vier City-Hochhäuser (in denen das Bezirksamt Mitte residiert) "zu schleifen". Grüter: "Das Quartier könnte man mit Wohnungen einfassen."