Die Situation sei dramatisch. Etwa 450 Schlafplätze für Obdachlose gibt es von der Stadt. Zu wenig, sagt die SPD-Abgeordnete Bekeris.

Hamburg. "In Hamburg gibt es bald den ersten Kältetoten unter den Obdachlosen, wenn der Senat nicht das Winternotprogramm um 200 Plätze erhöht!" Das verlangt die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ksenija Bekeris verbunden mit der Forderung, Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) solle "endlich reagieren".

"Wir handeln auch ohne Aufforderung", sagt Behördensprecherin Julia Seifert dazu. Zurzeit führe die Behörde zum Beispiel Gespräche mit den Hilfsorganisationen der Obdachlosenszene, um nach weiteren Schlafplätzen zu suchen. Etwa 450 gibt es davon in der Stadt. Sehr kurzfristig könnten diese durch zusätzliche Betten in den Obdachlosenunterkünften Pik Ass und Sportallee um rund 50 Plätze aufgestockt werden.

"Richtig ist, dass wir in den fast 20 Jahren, in denen es das Winternotprogramm gibt, selten so früh einen Kälteeinbruch hatten", sagt Julia Seifert. Richtig sei weiterhin, dass von den rund 90 Plätzen in den Wohncontainern noch zwei frei sind. Zwei weitere Plätze - das ist seit Langem geplant - kämen in den kommenden Tagen dazu. Die Kritiker weisen auf weitere Gründe hin: "Wir haben spätestens seit dem Sommer eine deutliche Zuspitzung bei der Wohnraumversorgung für Wohnungslose in einem bisher unbekannten Ausmaß.

Das bestätigen alle Expertinnen und Experten aus der Hamburger Wohnungslosenhilfe", sagte Ksenija Bekeris. Zentrale Gründe für die dramatische Situation seien der Wohnungsnotstand, der Vermittlungsstau aus der Unterbringung in Wohnraum und die Zunahme von Flüchtlingen.

Die Linke fordert als Sofortmaßnahme Hotelzimmer anzumieten sowie ein beheiztes Großzelt in der Innenstadt aufzubauen.