Beim Stadtbahn-Projekt agiert Ahlhaus nur als Wahlkämpfer

Christoph Ahlhaus stoppt die Planungen zur Stadtbahn. Plötzlich sind es die Kosten, die ihm Kopfzerbrechen bereiten. Noch vor einer Woche hatte er die Investition und das ganze Projekt verteidigt, es sogar im Senat verabschiedet. Dieses Manöver zeugt nicht von klugem, geradlinigem und wohlüberlegtem Politikhandeln. Ahlhaus lässt damit vielmehr durchblicken, wie sehr die GAL ihn mit dem Bruch der Koalition beleidigt hat.

Sein Versuch ist leicht zu durchschauen. Er schiebt der GAL den schwarzen Peter Stadtbahn zu, nutzt die schlechte Stimmung über das Projekt, die Ängste der Bürger vor den hohen Kosten aus. Als Bürgermeister wäre es aber seine Aufgabe, den Hamburgern die Ängste zu nehmen, statt diese für seinen vermeintlichen Vorteil zu nutzen.

Ahlhaus handelt zurzeit aber weniger als Bürgermeister. Er ist vielmehr Wahlkämpfer der CDU. Ein beleidigter noch dazu. Und so versucht er den ehemaligen Partner GAL zu treffen, wo er nur kann. Ein Staatsmann handelt anders.

Natürlich kann man über die Kosten für das Projekt Stadtbahn, die stärkere Einbindung der Bürger und die Trassenführung streiten. Es geht aber um die Frage des Stils. Und die Art und der Zeitpunkt von Ahlhaus' Absage an das Projekt sind schlechter Stil. Vielleicht das größte Problem für einen Hamburger Bürgermeister.