Planer favorisieren für die Fehmarnbeltquerung eine Unterwasserlösung

Kopenhagen/Kiel. Die Inseln Fehmarn und Lolland sollen mit einem 18 Kilometer langen Tunnel verbunden werden. Diesen Vorschlag für eine feste Querung des Fehmarnbelts unterbreitete die dänische Planungsgesellschaft Femern A/S gestern dem Verkehrsminister des Königreichs, Hans Christian Schmidt. Demnach ist ein Tunnel billiger, sicherer und umweltschonender als die lange favorisierte Schrägseilbrücke über die Ostsee.

Schmidt werde Anfang 2011 entscheiden, sagte Femern-Sprecherin Inga Karten dem Abendblatt. In Dänemark wird davon ausgegangen, dass der Minister dem Vorschlag seiner Planer folgt. Der Bau des Tunnels könnte 2014 beginnen und 2020 abgeschlossen sein.

In den vergangenen Wochen war die Tunnellösung immer stärker in den Vordergrund gerückt. Der geplante Absenktunnel würde 5,087 Milliarden Euro kosten, wäre damit 81 Millionen Euro preiswerter als eine Brücke. Für eine Tunnellösung sprechen auch Sicherheitsaspekte. Mehr als 47 000 Schiffe passieren den Belt jährlich, könnten mit einem der mächtigen Hauptpfeiler einer Brücke kollidieren.

Im Blick hat das staatliche Unternehmen Femern A/S auch die strengen Umweltgesetze. Demnach ist ein benötigter Planfeststellungsbeschluss für die Querung in Deutschland für einen Tunnel leichter zu erhalten. Für einen Tunnel müsste im Belt allerdings ein riesiger Graben ausgehoben werden.

In Königreich Dänemark, das die Querung allein bezahlt, dürfte der Tunnelvorschlag gut ankommen. Denn Brückenteile wären wohl in China hergestellt worden, die Tunnelelemente dagegen sind mit bis zu 73 000 Tonnen so schwer, dass sie in Beltnähe produziert werden müssen.