Hamburger Einzelhändler haben am Sonnabend ihre Umsätze verdoppelt. Das Winterwetter in der Hansestadt heizt die Konsumlaune an.

Hamburg. Knackige Kälte , aber weder Schnee noch Regen: Aus Sicht der Hamburger Einzelhändler war das Wetter am ersten Adventswochenende optimal. "Der Handel hätte sich kein besseres Wetter wünschen können", sagte Ulf Kalkmann vom Hamburger Einzelhandelsverband gestern. "Die Kälte bringt Weihnachtsstimmung und animiert so zum Einkaufen."

Nach seinen Schätzungen machten die Geschäfte in der Hamburger Innenstadt und den Bezirken am Sonnabend Umsätze von 80 Millionen Euro - an einem normalen Sonnabend wandern etwa 40 Millionen Euro in die Ladenkassen. Rund 1,2 Millionen Menschen seien auf den Straßen und in den Einkaufscentern unterwegs gewesen, davon etwa die Hälfte in der Innenstadt rund um die Mönckebergstraße.

Verbraucher profitieren von sinkenden Preisen für Unterhaltungselektronik

In diesem Jahr passt die prächtige Weihnachtsdekoration endlich zu den Temperaturen. "Meistens ist das Wetter im Dezember zu warm, sodass die Textilhändler die Preise reduzieren müssen", sagt Kalkmann. Bei Minusgraden sei der Ansturm auf Strickwaren, Mäntel und Schuhe am Sonnabend aber so groß gewesen, dass die Textilhändler im Vergleich zum Vorjahr zweistellige Umsatzzuwächse schrieben.

Auch Technikartikel wie Handys, Kameras, Flachbildschirme oder 3-D-Fernseher waren laut Kalkmann sehr gefragt. Deutschlandweit steigerten drei Viertel der Firmen der deutschen Hightechbranche zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts ihre Umsätze, wie der Hightechverband Bitkom nach einer Umfrage berichtete. "Bei der Unterhaltungselektronik profitieren die Verbraucher von sinkenden Preisen", sagte Bitkom-Sprecher Ralf Beunink. "Der Preis für einen Flachbildfernseher hat sich gegenüber dem Vorjahr von durchschnittlich 713 Euro auf 683 Euro verringert." Allein in Deutschland wird in diesem Jahr laut dem Marktforschungsinstitut European IT Observatory mit einem Verkauf von 9,6 Millionen Flachbildfernsehern gerechnet. Das ist gegenüber 2009 ein Zuwachs von mehr als 16 Prozent und entspricht einem neuen Höchststand.

Einzelhändler rechnen mit zusätzlichem Umsatz von 310 Millionen Euro

Neben Textilien und technischen Geräten stürzten sich die Hamburger Verbraucher am Wochenende auch auf weihnachtliche Dekorationen für zu Hause, auf Kerzen, Gebäck, traditionelle Spielwaren und erste Geschenke zum Nikolaus wie Bücher, Parfum und Süßigkeiten. Dabei war laut dem Einzelhandelsverband eher gute Qualität als Billigware gefragt.

"Wenn Weihnachten näherrückt und das Wetter so bleibt, könnten die Geschäfte sich noch weiter verbessern", hofft Kalkmann. Er geht davon aus, dass die Einkäufe vor den Festtagen den Hamburger Händlern insgesamt einen zusätzlichen Umsatz von 310 Millionen Euro bescheren werden - das wären zehn Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr, als nicht nur die Wirtschaftskrise, sondern auch unwinterliche Temperaturen die Konsumstimmung abgekühlt hatten.