Fast jeder Hamburger ist mit ihr schon einmal nach Helgoland geschippert. Jetzt wird der legendäre Helgoland-Zubringer in Dänemark abgewrackt.

Hamburg. Beinahe jeder Hamburger ist mit ihr auf Klassenreise oder als Familienausflug nach Helgoland geschippert. Nun hat die legendäre "Wappen von Hamburg" am Freitag ihre letzte Fahrt angetreten. Von Bremerhaven wurde der Rest des früheren Seebäderschiffs mit einem Schlepper ins dänische Esbjerg verholt, wo das Schiff abgewrackt werden soll, wie der Branchendienst "THB" meldet.

Bereits seit 2006 lag die "Wappen von Hamburg" im Fischereihafen der Weserstadt. Investoren hatten das 110 Meter lange Schiff gekauft und wollten es zu einem Luxuskreuzfahrer umbauen. Doch das Projekt platzte, und zeitweise ermittelte die Polizei auch wegen Betrugs, nachdem sich die Käufer ins Ausland abgesetzt hatten. 2009 wurden schließlich die Aufbauten entfernt und teilweise verkauft - das traurige Ende eines stolzen Schiffes, das 1965 in Hamburg vom Stapel gelaufen war.

Es ersetzte die ältere "Wappen von Hamburg", die zuvor zwischen Hamburg und der einzigen deutschen Hochseeinsel verkehrt hatte. Bis 1982 fuhr die neue "Wappen von Hamburg" auf der Strecke Hamburg-Cuxhaven-Helgoland. Bis 2006 startete sie in der Regel von Cuxhaven aus. Schwache Auslastung und hohe Betriebskosten führten zum Verkauf.

Der Name "Wappen von Hamburg" geht auf die früheren Hamburger Konvoischiffe zurück, die im 17. und 18. Jahrhundert gegen Piraten eingesetzt worden waren. Sie hießen allerdings "Wapen on Hamburg" - was niederdeutsch Waffen von Hamburg bedeutet. Mit der Abwrackung ist die letzte "Wappen von Hamburg" aber nicht komplett verschwunden. Den alten Fahrstand gibt es noch - er ist jetzt im Deutschen Schifffahrtmuseum in Bremerhaven ausgestellt.